Freitag, 3. Dezember 2010

Angepisst weil jung und gutaussehend ;-)


Es ist wieder mal typisch! Die öffentlichen Verkehrsmittel stehen schon länger bei vielen Menschen zur Diskussion. Einerseits sollte man auf die ÖV umsteigen, andererseits werden sie immer teurer, überfüllter, unpünktlicher, unfreundlicher und unflexibler! Da hat es 5 mm Schnee und sie sind bereits nicht mehr in der Lage, die Zeiten einzuhalten. Gut... jetzt hat es schon ein bisschen mehr Schnee. Aber darum geht es ja gar nicht.
Gestern nach dem Weihnachtsmarkt in Bremgarten machten wir uns, zugegeben, ein bisschen knapp auf den Weg zum Bahnhof. Amélie und Staldi lösten die Billette, während Rob und ich versuchten, das Schliessen der Türen noch 10 Sekunden aufzuhalten. Es hätte wirklich nicht mehr länger gedauert - aber der Automat konnte kein Wechselgeld mehr geben - warum auch immer - und frass die verdammten Münzen nicht. Alles also nicht unser Fehler!!! Hätte dieser verfluchte Automat einwandfei funktioniert, wie man es an einem Weihnachtsmarkt erwarten können sollte oder wenigstens einer dieser unfreundlichen Bahngehilfen Amélie zur Hilfe geeilt wäre, hätten wir sofort in den warmen Zug einsteigen können (es waren deren etwa 6!). Die hatten aber viel mehr Freude daran, mich anzupöblen ich soll jetzt endlich ein- oder aussteigen und der Zug könne nicht auf uns warten. Vor allem eine der Frauen, die höchstwahrscheinlich Single ist und die Polizeischule nicht geschafft hat, versuchte, mich mit einer küstlichen tief gestellten Stimme rauszuekeln. Ich gab schlussendlich auf.
Fakt war, dass Amélie für mich ein ganzes Billett gelöst hat, obwohl ich ein Halbtax gehabt hätte und der Automat konnte kein Wechselgeld geben und es scheiterte an 10 verfluchten Rappen!
Aus Frust darüber, dass wir nun wieder eine halbe Stunde auf den nächsten Zug (hier noch vermerkt: MIT VERSPÄTUNG!!!) warten mussten, kickte Amélie mit dem Fuss in den Automaten, der aber weiterhin so funktionierte wie bisher - also, er funktionierte weiterhin so schlecht, ohne dass der Kick von Amélie Schlud daran gewesen wäre.
Wir standen dann zu viert da in dieser scheiss Kälte und diskutierten über diese unfreundlichen möchtegern Polizisten, worauf 3 Bahnpolizisten mit einem Stechschritt auf uns zukamen. Also vor allem auf Staldi zukamen. Einer der dreien sagte zu Staldi: "Sie haben soeben in den Automaten gekickt, könnte ich mal Ihren Ausweis sehen." Worauf Staldi verneinte und der Bahnpolizist was von blond faselte. Wohlgemerkt, Staldi trug eine schwarze Mütze während Blondschopf Amélie daneben sagte: "Mann, ich war das!" (hahahahaha) Ich konnte nicht mehr vor Lachen! Staldi sagte dann: "Jaja, gleich mal einfach jemanden verdächtigen und anschluldigen!" Und der Bahnpolizist: "Ja, normalerweise haben die Männer soviel Temperament." Worauf ich mich wieder fast kugelte vor Lachen. Amélie musste ihren Ausweis dann auch noch zeigen und wir mussten die Ursache unserer "Ausbrüche" erklären. Die möchtegern Polizistin war überigens bei diesem Gespräch auch anwesend, traute sich aber kaum nur ein Wörtchen zu sagen (die Stimme war auch plötzlich überhaupt nicht mehr so tief.)Hätte ich sie direkt angesprochen, hätte sie wahrscheinlich einen Heulkrampf bekommen. Sie sagten, wir sollten das nächste Mal den Automaten nicht mit einer Herzmassage behandeln (aahahahhaaha) und sie müssten eben den Leuten die Taxis zahlen, wenn sie die Anschlüsse verpassen würden, was sehr teuer käme. (Jaja - lasst uns doch nun mal in Ruhe!!!) Das heisst ja dann soviel: Wären wir alt und hässlich gewesen, hätten wir den Zug aufhalten dürfen. Aber wir sind jung und darum automatisch nicht Taxifahrt fähig und und anpöblungswert (gibt es dieses Wort? Jetzt schon;-).) Auf jeden Fall durften wir dann ohne weitere Konsequenzen auf den nächsten Zug warten. Rob sagte nur: "Stellt euch vor, wir hätten eine Anzeige bekommen und wären Ausländer. Dann wären wir noch wegen so was ausgeschafft worden!" (Aahahaahaha - ich liebe dich!)
Irgendwann, wie bereits erwähnt mit Verspätung, kam dann der Zug. Rob und ich durften dann, weil WIR nun keinen Anschluss mehr hatten (hätten wir mit dem vorherigen Zug noch gehabt), lange in der Kälte nach Hause spazieren.

4 Kommentare:

  1. meinen geliebten öv so anzupissen, also so was ;-) nein, verstehe dich schon, manchmal ists mühsam, vor allem, was die freundlichkeit gegenüber dem kunden angeht. kulanz ist bei einigen ein fremdwort.
    aber bezüglich pünktlichkeit muss ich dir wiedersprechen - die schweiz kann sich in diesem punkt absolut nicht beklagen. ich komme vielleicht alle drei monate mal wirklich grob verspätet (und mit grob meine ich 15 minuten oder mehr) nach hause - ich vergleichs dann immer damit, was wäre, wenn ich noch mit dem auto zur arbeit ginge, denn damit verglichen sind diese wenigen verspätungen peanuts... und man muss schon sehen, das netz in der schweiz ist derart ausgelastet, dass es eine riesige herausforderung ist, wenn schon nur ein zug irgendwo stehenbleibt. und warum passiert das? es geht immer ein aufschrei durch die schweiz, wenn die preise steigen. die preise müssen aber erhöht werden, um das netz überhaupt unterhalten zu können. beim strassenverkehr merken wir das halt viel weniger, weil dies über die steuern und strassenverkehrsabgabe finanziert wird...

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  2. hahahaha, ja alles schon so. Im Ausland kann man sich manchmal an die Haltestelle stellen und einfach mal warten. Trotzdem wurde ich noch niergends so oft von Mitarbeitern angepisst wie in der Schweiz. Meistens grundlos. Und ich geh ja auch schon gegen die 30ig, ahahaha... ich habe es nicht mehr nötig, irgendwelche Kontrolleure anzufahren. Naja...

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  3. ja, wie gesagt, das anpissen ist schon scheisse - ist aber eher eines unserer kulturprobleme (wir haben eine kultur?) als dasjenige der bahn... will sagen, dass es bei uns an vielen orten sehr viele unfreundliche leute hat :-(

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  4. Also ich bin (fast) immer freundlich. :-)

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