Dienstag, 30. November 2010

Älter werden und Abstimmungssorgen


Zum Geburtstag habe ich mir ausdrücklich KEINEN SCHNEE gewünscht. Was habe ich bekommen? Schnee. Ich habe mir zum Geburtstag gewünscht, dass bei den Abstimmungen 2x NEIN rauskommt. Und was ist passiert? Das Universum versteht wohl die Worte "Keinen" und "Nein" nicht. Ich für meinen Teil verstehe die Welt nicht mehr! Aber eigentlich habe ich es gewusst. Es gibt einfach zu viele Kafi-Lutz-Patrioten-Nazis die momentan einfach nicht mehr fähig sind, sich nebst all den Schäfchenplakaten eine eigene Meinung zu bilden und sich die Konsequenzen auszurechnen. Böse Zungen würden behaupten, für das benötigt man Bildung... und damit meine ich nicht nur den Blick. Aber ich war ja noch nie die Mehrheit des Volkes und bin - gerade jetzt - auch sehr froh darum!
Schockierend, dass sogar Schweizer mit Migrationshintergrund "Ja" gestummen haben, damit sie von den "nicht angepassten Ausländern" unterschieden werden und so zu sagen mal richtig aussotiert wird... jaja... Ihr werdet nicht schlecht staunen wenn es bei der nächstes Initiative darum geht, dass Schweizer Pässe wieder abegeben werden müssen, scheiss egal wegen was für einem Delikt. Das wird kommen, glaubt mir! Und das schweizer Volk wird auch da wieder "Ja" stimmen. Wir laufen da auf was gaaaaaaaaaaanz Böses zu! Und Leute wie ich... mit roten Haaren und grünen Augen und Piercings in der Fresse werden in eingen Jahre wahrscheinlich wieder auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Wir werden nicht freier! Wir, das Volk, machen uns selber alles kaputt! Sogar die EU ist gespannt, wie wir das mit der Ausschaffung umsetzen wollen - wir werden sehen - ich bin auch gespannt und befürchte mal das Schlimmste. Hoffe, es trifft eure ausländischen Freunde nicht. Aber wahrscheinlich habt ihr keine... wahrscheinlich seid ihr noch nicht mal mit Ausländern grossartig in Kontakt gekommen und habt trotzdem einfach mal "Ja" gestummen. Sicher ist schliesslich sicher. Wir sind eine Welt - und davor kann und sollte man sich nicht auf diese Art schützen wollen, weil es kein Schutz ist!
Es gab viele Ja-Stimmer, die mit mir über dieses Thema diskutieren wollten und bei einigen Argumentationen blieb mir fast die Spucke weg: "Ja, aber Sophie, was würdest du sagen, wenn dein Kind oder deine Schwester von einem Ausländer vergewaltigt wird?!" - ähm... SCHEISS EGAL was dieser Mensch für eine Nationalität hat!!!!! Ich finde es geeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeenaaaaaaaaaaaaaaaaaaaauuuuuuuuuuuuu so schlimm und fürchterlich, wenn es ein Schweizer ist. Ich kann solche gehörten Dinge manchmal kaum glauben! Das ist doch beschrenkt, nicht?! Wieso macht man nicht einfach die Gefängnisse härter? Dann würde man die Kriminalität auch mindern! Wieso müssen wir im Gesetz, vor dem ja eigentlich alle gleich sein sollten, nun etwas haben, was gewisse Menschen gleicher macht? Ich verstehe das nicht. Und wieso wollt ihr mit mir diskutieren? Schlechtes Gewissen?
Ich weiss nicht, auf was wir zulaufen... aber es gab da schon einmal jemanden, der in einer Partei war und fast ein ganzes Volk ausgerottet hat... und es hat alles sehr ähnlich begonnen...
Nun gut, das Volk hat entschieden und ich bin Schweizerin... damit muss ich nun wohl leben. Viel Spass den Schweizern, die in naher Zukunft ins Ausland fliegen. Legt euch ein paar Rechtfertigungen parrat - ich musste das auch über mich ergehen lassen, als ich nach der Minarett-Initiative nach Thailand flog. Diese Nachrichten machen an der Grenze nicht halt. Und willkommen seid ihr dann in eurem Ferienort vielleicht auch nicht mehr wirklich.
Aber eben, ich hatte Geburtstag... Immer wenn Abstimmung ist, oder Turnerabend oder Weihnachtsessen oder Weihnachtsmarkt oder Chlaushöck oder Weihnachtsstress. Was soviel heisst wie: Es ist verdammt schwierig, an einem solchen Tag eine Party zu schmeissen - Zeit hat fast niemand. Trotzdem habe ich viel Besuch erhalten und ich danke all den lieben Menschen, die für mich Zeit gefunden haben! War halt eher ruhig - liegt vielleicht am Alter oder an der Jahreszeit. ;-) Und danke für die vielen tollen Geschenke! Ich bin nun stolzer Besitzer eines Depeche Mode Schals von 1986!!! *JUHUIII-JUHUIII-JUHUIII-JUHUIII-und-YABADABADOOO!* Und viele Bücher habe ich bekommen, über die ich hier wieder berichten kann! Und wer weiss... vielleicht wird nächstes Mal wieder mal eine Abstimmung für mich positiv ausfallen... vielleicht kommen wir wieder mal zu Verstand... wenn die Krise vorbei ist...

Ich empfehle noch den Blog von Monsieur Fischer - er bringt immer alles viel besser auf den Punkt. Danke Monsieur Fischer - es ist gut zu wissen, dass es Menschen wie dich gibt!

Dienstag, 23. November 2010

Winterzeit - Deprozeit

Es beginnt erst zu schneien. Es ist erst der Beginn des Winters und ich bin schon wieder üüüüübelst gelaunt. Es ist ja die eine Sache, dass ich Kälte, Schnee und nasses Wetter nicht mag. Dafür kann ich nichts, das ist einfach so und ich überwinde mich ja trotzdem jeden verfluchten Tag aufzustehen, zur Arbeit zu fahren und mein Bestes zu geben - so wie viele andere auch. Ja, ab und zu versuche ich, das alles zu vergessen und diese Jahreszeit einfach so zu akzeptieren, wie sie nun mal bei uns in der Schweiz ist. Aber muss es sein, dass alle um mich rum anfangen zu spinnen?! Nur weil November ist und in ein paar Tagen die Adventszeit beginnt?! Als käme nachher nichts mehr?! Dass ich im Kundendienst arbeite hilft da auch nicht besonders. An Tagen wie diesen gibt es fast keinen Anruf den man entgegennimmt, der positiv ist. Angepisst zu werden, für Dinge, für die man nichts kann muss man erst mal lernen. Und dann noch diese Verletzungen und komischen Ausbrüche in den Familien und Freundeskreisen! Das kapier ich dann wirklichk nicht! Reden wir hier nicht von einer besinnlichen schönen Zeit, die man geniessen sollte? Nimmt sich das irgendjemand zu Herzen? Ich spüre nichts davon und ich bin auf jeden Fall schon wieder froh, wenn alles vorbei ist... so im März... sind ja nur noch fast 5 Monate... werde ich schon überleben. (Oh Gott!)
Zudem habe ich mir kürzlich die Frage gestellt, ob arme und hilfsbedürftige Menschen nur in der Winterzeit Hunger haben oder Hilfe brauchen. Da gibt es jedes Jahr in der Migros diese Sammelaktion, bei der man Lebensmittel kaufen und dann abgeben kann für Menschen, die nicht so viel haben. Ich mache immer mit, aber: Warum macht man das nicht auch mal im Frühling oder Sommer? Die Migros verdient ja sowieso dran!
Ich wünsche mir auf meinen Geburtstag und auf Weihnachten ein Tier zu werden, das Winterschlaf hält. Oder eine Reise in den Süden... Oder Geburtstag im Sommer, damit ich den auch mal geniessen kann... (Samichlaus: Ich war dieses Jahr auch wirklich brav!!!)

Montag, 22. November 2010

Es war einmal...

... das Stone Sour Konzert, über das ich schon laaaange berichten wollte. Das war aaaam.... 11.11.2010 im Volkshaus Zürich. Ein Spontanentscheid - ein Schnellschuss der sich vollkommen und 100%-ig gelohnt hat! Als Vorband heizte uns Hellyeah ein. HELLYEAH! Unglaublich cool, diese Band!
Danach kam Stone Sour (benannt nach einem Cocktail aus Whiskey und einem Schuss Orangensaft) mit dem sympathischen Frontmann Corey Taylor auf die Bühne! Was für eine Stimme! Stone Sour haben mich noch nie enttäuscht, auch diesmal nicht. Und Corey ist immer für einen Spass zu haben und trotz der Erfolge von Slipknot und Stone Sour überhaupt nicht eingeblidet. Bei einem Stone Sour Konzert hat man nicht das Gefühl, nur Zuschauer, nur ein Fan zu sein. Nein! Man ist Teil der ganzen Show und gehört zur Band. Das gibt es nur bei wenigen Bands und dieses Gefühl muss man minimum einmal im Leben erleben! Wer wissen will, was der Unterschied zwischen einer Wall of Death und einer Wall of Dance ist, muss ein Stone Sour Konzert besuchen. Wer einen Frontman sehen will, der sich auf witzige und coole Art und Weise für seine Fans zum Affen macht, muss an ein Stone Sour Konzert gehen. Wer sowohl an einem Konzert abgehen und abrocken will und gleichzeitig bei einer Ballade dahinschmelzen und wieder einmal Poulethaut bekommen möchte, der MUSS an ein Stone Sour Konzert! Geniale Texte, coole Mucke und eine fantastische Stimme! Und zum Schluss, an alle Mädchen, zog er noch sein Hemd aus! :-) Ach, ein perfektes Konzert!

Dann war noch der Film Sennentuntschi. Wer hätte das von einem schweizer Film erwartet?! Ich kann den Flim nur empfehlen! Ich gebe zu, nicht ein grosser Fan von schweizer Filmen zu sein... da hat mich bisher höchstens Snow White überzeugt... und man muss sich daran gewöhnen, sich einen Film in Bünderdeutsch anzusehen, auch wenn man den Dialekt mag. Gruselig, spannend, schön, interessant, hart an der Grenze und trotzdem sooooo schweizerisch. Also: Los, ins Kino und unterstützt den Film so lange er noch im Kino zu sehen ist!

Ja, und zum Schluss war noch die Cover Night im Kiff letzten Samstag. Dirty Venus, Das Pferd, Seldom, The Circle Brothers und Bad News Entertainment sind da gegeneinander angetreten und haben Hits auf ihre eigene Art und Weise interpretiert und alles gegeben! Pro Getränk erhielt man eine Kugel, die man dann in den Behälter der gewünschten Band werfen konnte. Meine Wahl: 9 Kugeln gingen an Dirty Venus, 1 Kugel an Das Pferd, wobei mir die Liederwahl von The Circle Brothers auch sehr gefallen hat. Wer gewonnen hat, kann ich euch nicht sagen, ich denke mal Dirty Venus, da ich dann mal nach Hause musste, weil am Sonntag die Kirche angesagt war (ohne Scheiss jetzt, hahaha!)

Und wenn ihr euch jetzt fragt, warum Sophie all dies nicht viel früher geschrieben hat: ICH habe praktisch alle meine Weihnachtsgeschenke gekauft und verpackt und 2 komplett fertig gebastelte Adventskalender zu Hause stehen. Der Weihnachtsterror kann kommen - ohne mich!:-)

Sonntag, 14. November 2010

Der Song zum Sonntag

Wäääää, das Wochenende ist schon wieder vorbei und gestern hat erst noch Bleistift und die Hardcore Tanzkapelle im Hacienda Hollywood gespielt. Gute Songs wie z.Bsp. von Green Day, The Offspring, Volbeat, The Clash, Bob Dylan und Steppenwolf wurden da auf eigene Art und Weise interpretiert - oft sehr schnell. Mir hat's gefallen und darum gibt es heute einen Song aus dieser Set-Liste.

Zudem war Kino angesagt.Sophie empfiehlt wärmstens sich den Film R.E.D. mit Bruce Willis, Morgan Freeman und John Malkovich anzusehen. Cool, witzig, übertrieben und spannend!

Montag, 8. November 2010

Shopping mit einem 16-jährigen



Gibt es etwas anstrengenderes als Shopping mit einem 16-jährigen? Ich glaube nicht.

Um dem ganzen Weihnachtsstress und Menschenauflauf zu entkommen, packte ich letzten Samstag meinen Neffen und fuhr mit ihm nach Zürich. Da er gleich noch nach Weihnachten Geburtstag hat, sollte er sein Geschenk diesmal gleich selbst aussuchen. Erstens kann Sophie sich dann das Suchen nach einem passenden Geschenk sparen und zweitens ist er vielleicht auch froh, wenn er nicht jedes Jahr alles im Dezember bekommt, sondern mal ein bisschen früher. Das Ziel war es, eine Jacke, ein paar Schuhe, eine Mütze und Handschuhe zu kaufen. Etwas davon sollte dann mein Weihnachtsgeschenk werden.

Um ca. 13.00 Uhr kamen wir in Zürich an und stürzten uns gleich mal ins Niederdorf. Da wird sich ja sicher etwas finden! Doch nicht mit meinem Neffen! Der ist eitel, wählerisch und genau - aber das ist ja eigentlich auch gut so.

Um 15.00 Uhr, als wir auch noch Jelmoli und den Globus in der Bahnhofstrasse abgeklappert hatten und jede Jacke zu glänzend oder zu wenig glänzend, zu lang oder zu kurz war, hatten wir immer noch nichts für ihn gekauft und ich brauchte eine kurze Pause. Ein kleiner stechender Schmerz zwischen meinen Augen machte sich breit. Mein Neffe fand das witzig.

Auf jeden Fall hatten wir kurz nach der Pause mal die Handschuhe - naja, wenigstens etwas. Das grösste Problem war, dass es eine Energy Jacke in der Zwinglihalle gab für ca. CHF 300.00. Das Budget meines Neffen war aber nicht so hoch, vor allem nicht, wenn er noch vor hatte, eine Mütze und Schuhe zu kaufen. Es gab da noch eine viel günstigere bei Jack & Jones und die, so fand ich, stand ihm sogar viel besser. Doch wer hört schon auf seine alte Tante? Wohl niemand... Zum Glück sagte dann aber auch sein Verstand, dass die günstigere Jacke bei Jack & Jones doch die bessere Wahl war. Als wir dann das dritte Mal diesen Laden betraten, entschied er sich, die Jacke zu kaufen. (NACH DEM DRITTEN MAL!!!) Das nächste Problem stand aber bereits an. Welche Grösse? M oder L? Er probierte M in einem T-shirt drunter und ich sagte so: "Vielleicht musst du dann auch mal einen Pulli drunter anziehen wenn der Winter so richtig zuschlägt und dann wäre L vielleicht besser." Er: Jaaaa, da hat es noch viel Platz." Ich dachte: "Okay, hauptsache wir kommen hier raus mit einer Jacke." Es war bereits 16.15 Uhr. Eine Mütze fand er auch noch gleich und so standen wir in der Schlange vor der Kasse an. Kurz bevor wir an der Reihe waren sagte er: "Weisst du was? Ich nehme doch L." Und verschwand im Laden, während ich die Stellung hielt... der stechende Schmerz wurde grösser. Als er zurück kam fragte ich: "Und wieso willst du nun doch plötzlich die Grösse L?" Er: "Ja weisst du, dann kann ich die vielleich nächstes Jahr auch noch anziehen, wenn ich noch ein bisschen wachse." Ach! War ich Stolz so einen intelligenten Neffen zu haben, der auch mal ein bisschen weiter studiert als nur bis kurz vor die Nase!:-) Er ist halt super! (Gut, wir werden es dann nächstes Jahr sehen, ob es wieder eine neue Jacke sein muss ;-).)

16.24 Uhr und wir hatten noch keine Schuhe. Zum Glück war ich schon öfter im Niederdorf shoppen und wusste, wo sich der nächste Dosenbach befand. Da gab es aber nicht viel. Doch nur einen Block weiter kam auch schon der Da Soul und ich war mir sicher, dass wir da etwas finden werden. WIR MUSSTEN!

Und "WUSCH" kurz vor 17.00 Uhr hatten wir dann auch die Schuhe! Und ich für ihn mein Weihnachtsgeschenk. Auch hier wirklich eine gute Wahl. Wäre ich ein Junge in diesem Alter hätte ich auch die gekauft! Und ich hatte selber Freude an meinem Geschenk!:-)

Freitag, 5. November 2010

Liebe ist...

...wenn man eine selbst zusammengestellte CD erhält in einem selst gebastelten Digipack!


Mittwoch, 3. November 2010

Träumereien - Abstecher

Heute bin ich Auto gefahren. Zur Arbeit – und ich dachte mir so: „Wieso nicht mal eine andere Ausfahrt nehmen? Wieso nicht einfach ein paar Kilometer weiterfahren? Und wenn man dann schon ein paar Kilometer weitergefahren ist, kann man ja auch gleich die Grenze passieren. Und dann z. Bsp. aufs Schiff und über das Meer fahren.“
Ich habe dann in Kuba Salsa getanzt und Mojito getrunken und in Kanada an einem glasklaren See die Aussicht genossen, ging in den Rocky Mountains wandern und machte in L. A. Party. In Schottland machte ich eine Schlösser-Tour und in London ging ich shoppen. Ja, es ist manchmal schwierig, die Gedanken beim Autofahren auf den Strassenverkehr zu konzentrieren, wenn man jeden Tag die gleiche Strecke fährt. Ich habe Fernweh, wahrscheinlich, weil ich mir zu viele Ferienfotos angeschaut habe… nicht nur von mir, auch von anderen.
Einfach mal schnell eine andere Route, einen anderen Weg einschlagen. Aber wir fleissigen Bienchen müssen natürlich zuerst einen Antrag auf unbezahlte Ferien stellen oder gleich Kündigen. Natürlich müssen vorher alle Rechnungen bezahlt sein und ganz klar muss auch genügend Geld auf der Seite sein, um die kommenden Rechnungen zu bezahlen. Man muss an so vieles denken und so vieles regeln, dass einem die Lust auf eine lange Reise ganz schnell vergehen kann.
Ich wäre alles andere als pflichtbewusst und verantwortungsvoll, wenn ich einfach einen Abstecher machen würde, anstatt zur Arbeit zu fahren. Manchmal sind Charaktereigenschaften echt für den Arsch!

Und "schwupps" stand ich vor dem Büro...

Dienstag, 2. November 2010

Control - Ein Film von Anton Corbijn


„Existenz, was bedeutet das schon. Ich lebe mein Leben so gut ich kann. Die Vergangenheit ist nun Teil meiner Zukunft. Die Gengenwart lässt sich nicht kontrollieren.“

So fängt das Menu des Films Control an, der auf den Memoiren von Deborah Curtis basiert. Ein ergreifendes Schwarzweiss-Porträt des tragischen und sagenhaften Joy Division-Sängers Ian Curtis. Regie: Der berühmte Fotograf Anton Corbijn.
Ian Curtis wurde am 15. Juli 1956 in Old Trafford, Manchester geboren und wuchs in Macclesfield auf. Bereits in seiner frühen Jugend machte Curtis Erfahrungen mit Drogen. Er nahm große Mengen von Medikamenten. Während dieser Zeit zeigten sich schon erste Anzeichen seiner Epilepsie, die Curtis aber als Folge seines Drogenmissbrauchs einschätzte.
Am Anfang des Filmes beobachten wir den noch jungen Ian Curtis, wie er vor dem Schminkspiegel versucht, sich in David Bowie zu verwandeln. Es ist 1973 und gerade hatte Bowie mit „Ziggy Stardust“ gezeigt, dass man sein früheres Selbst abstreifen kann wie eine Haut.
Nach dem Abbruch seiner Schullaufbahn begann Curtis, bei Rare Records zu arbeiten. Später gab er diese Stelle auf und arbeitete bei der Manpower Services Commissions in Manchester, einer Art Arbeitsamt. Bei dieser Arbeit im Film sieht man einen aufgeweckten, hilfsbereiten und sehr freundlichen jungen Mann. Am 17. April 1974 verlobte sich Curtis mit seiner Freundin Deborah „Debbie“ Woodruff. Ihre Hochzeit fand am 23. August des nächsten Jahres statt. Sie waren sehr jung und die Idee stammte laut Film von Ian Curtis.
Im Juni 1976 stieß Curtis zu Peter Hook, Bernard Sumner und Terry Mason, mit denen er eine Band gründete. Am 19. Mai 1977 hatten sie ihren ersten Auftritt unter dem Namen Warsaw. Ihre erste EP „An Ideal For Living“ veröffentlichte die Band im Januar 1978, jedoch unter dem Namen Joy Division.
Auf der Bühne verwandelt sich Curtis in einen getriebenen Frontmann. Er agiert wie besessen: Seine marschierenden Bewegungen sind eckig, fast verzweifelt, der Gesichtsausdruck gequält und unlocker. Dennoch: Dank Sam Riley, der Ian Curtis in diesem Film verkörpert, spürt man das ungeheure Charisma dieses Mannes, der als Epileptiker nichts so sehr fürchtet wie den Verlust der Kontrolle.
Doch die entgleitet Curtis leider zunehmend. Die Beziehung zu seiner Frau, mit der er unterdessen eine Tochter hat, geht in die Brüche wegen einer Affäre mit der schönen belgischen Annik Honoré. Curtis versucht es beiden recht zu machen, doch scheitert. Im Frühjahr 1980 reicht Curtis’ Ehefrau Deborah die Scheidung ein, da sich ihre Beziehung immer weiter verschlechtert hatte. Ian versucht erfolglos, sie dazu zu überreden, diese zurückzuziehen. Während er also mit großen privaten Problemen zu kämpfen hatte, vergrößerte sich auch seine Angst vor der Amerika-Tour. Ian Curtis kommt mit der Aussicht auf schnellen Ruhm nicht zurecht. Es ist ja oft so bei Künstlern: Wir wollen Erfolg, wir wollen Erfolg – ooooh nein, wir haben zu viel Erfolg, damit komm‘ ich nicht klar.
Schuldgefühle seiner Frau und seiner Tochter gegenüber, epileptische Anfälle und eine schwere Depression lassen Curtis‘ Abstieg in seine persönliche Hölle eskalieren.
Am 18. Mai 1980 erhängt sich der 23-jährige in der Küche seiner Wohnung – zwei Tage vor Beginn der ersten USA-Tournee von Joy Division. Im Film wird er von seiner Frau gefunden und dieser Moment bleibt lange im Kopf und im Magen des Filmsehers.
Ich war mir am Schluss des Filmes nicht sicher, ob ich Ian Curtis mag. Er betrügt seine Frau, die alles für ihn getan hat und verlässt seine Familie durch Selbstmord. Doch die Medikamente, die er wegen seiner Krankheit einnehmen musste, scheinen hauptsächlich für seine Stimmungsschwankungen, die sich auch in den depressiven und düsteren Texten der Band widerspiegeln, verantwortlich zu sein. Dafür kann er ja nichts und die Texte mag ich ja schliesslich auch. Sein Umfeld hielt Curtis’ Texte allerdings nur für einen Teil der Musik der Band. Im Rückblick sagte Bernard Sumner, ein Bandmitglied jedoch: „Ich glaube wirklich, dass es die Tabletten waren, die ihn umbrachten. Wirklich. Ich weiß es.“
„Control“ ist nicht wie andere Musikfilme. Mit ausdruckstarken Bildern, vielen Details in Schwarzweiss zeichnet Anton Corbijn das Porträt einen Mannes, der mit seinem aussergewöhnlichen und düsteren Gesang zu einer Ikone der Postpunk-Bewegung wird - und seine Abgründe.

Nein zur Ausschaffungsinitiative!

Wow! Gute Arbeit! Nicht mal 4 Minuten bringen hier alles auf den Punkt!

Montag, 1. November 2010

November

Es ist noch nicht mal 18.00 Uhr und draussen ist es schon fast stockdunkel. Und bald fährt man in der Dunkelheit zur Arbeit und verlässt den Stollen wieder bei Dunkelheit. Danke liebe Winterzeit, danke liebe Zeitumstellung!
Zur Zeit kann man sich wenigstens noch an den farbigen Wäldern begeistern - aber auch das wird bald ein Ende haben.Es gäbe ja einige Ereignisse im Winter. Der November ist eigentlich mein Gebutsmonat und Weihnachten ist auch nicht mehr so weit entfernt. Aber das sagt mir alles schon lange nichts mehr. Diese ganze Vorfreude wurde mir irgendwann mal genommen und ich kann nicht mal mehr sagen wann. In diesen Wintermonaten passiert einfach viel zu viel was mir meistens nur Schmerzen bereitet.
Doch ich hab mir jetzt folgendes vorgenommen: Wenn ich mich schon nicht freue, dann mache ich die Winter- und Weihnachtszeit für andere schön - halt auf meine Art - irgendwie. Einen genauen Plan habe ich zwar noch nicht, aber vielleicht färbt dann mal was auf mich ab, damit ich diese Monate auch ohne Flucht ins Aussland überstehe.
Zudem habe ich mir fest vorgenommen, in den Wintermonaten an meinem Projekt zu arbeiten, damit im Frühjahr dann mit den Blümchen etwas neues geboren wird...

Aufmunternde Wort für die Winter- und Weihnachtszeit sind hier herzlich willkommen - sagt mir doch, warum ihr euch freut. Vielleicht finde ich meine Freude auch wieder...