Freitag, 20. Januar 2012

Marina - von Carlos Ruiz Zafón



Viele, die Carlos Ruiz Zafón Bücher lesen, habe ich sagen gehört, dass er seinen ersten Weltbestseller „Der Schatten des Windes“ nie mehr erreicht hat und wahrscheinlich nie mehr erreichen wird. Dies ist ja auch ein grandioses Buch! Aber auch der letzte Roman „Das Spiel des Engels“ war ein Weltbestseller (den habe ich noch nicht gelesen, weil er zur Zeit als Ersatzfuss meiner Polstergarnitur dient) und auch „Marina“, den ich soeben zu Ende gelesen habe, sollte ein Weltbestseller werden meiner Meinung nach… und wird es wahrscheinlich auch.
Carlos Ruiz Zafón schafft es immer, spannende und auch mal gruslige Geschichten blumig, wunderschön, voller Ehre, Eleganz und Hochmut zu erzählen. Eine ganz komische Sache, was aber genau dazu führt, dass er so aus allen anderen Schriftstellern raussticht.
„Marina“ ist wahrscheinlich der bisher ekligste Roman von ihm. Ich würde sogar sagen, es ist ein „leichter“ Thriller. Da er aber so wunderschön erzählt wird mit einer schönen und einer weniger schönen Liebesgeschichte in Kombination, wird man zwar von der Spannung gepackt und möchte das Buch am Liebsten nicht mehr weglegen. Trotzdem ist es wegen der Art und Weise wie er schreibt doch noch möglich, ruhig und entspannt zu schlafen.

Die Geschichte spielt wieder einmal in Barcelona, wo Carlos Ruiz Zafón aufgewachsen ist. Óscar Drai trifft auf das besondere Mädchen Marina, die sein Leben für immer verändern wird. Mit ihrem Vater wohnt sie in einer alten Villa wie in einer vergangenen Zeit, als hätten sie da gestoppt, als das Leben noch schön war.
Marina bringt Õscar auf die Spur einer mysteriösen Dame in Schwarz und bald befinden sie sich mitten in einem Albtraum aus Trauer, Wut und Grössenwahn der alles Glück zu zerstören droht. Wenn es um die Unsterblichkeit geht, können Menschen ganz sicher sehr grössenwahnsinnig und böse werden.
Hier wird in unvergleichlicher Weise die dramatische Geschichte eine jungen Mannes erzählt, der um sein Glück und sein grosse Liebe kämpft. Gleichzeitig erzählt die Geschichte eine Liebe, die schon längst gescheitert ist und der ein Ende gesetzt werden MUSS.


S. Fischer Verlag
ISBN: 978-3-10-095401-5
349 Seiten

Mittwoch, 11. Januar 2012

Sprachlos im Büro - meine Nerven!



Kommunikation im Kundendienst ist das A und O. Aber es gibt Fälle, da verschlägt es mir wirklich fast die Sprache! Fragt ihr euch manchmal auch am Arbeitsplatz, was ihr eigentlich genau da macht?!
Ich möchte euch eine Situation schildern, die ich wahrscheinlich NIE vergessen werde.
Ihr kennt doch die Wörter wie zum Beispiel PET. Da gibt es Leute, die dieses Wort in einzelnen Buchstaben aussprechen, also: P - E - T. Oder die, die sagen Pet (zusammenhängend ausgesprochen). Ich hatte da so ein Ausprache-Problem mit einer Kundin, nur mit dem Wort L - E - D.

Eine Kundin ruft mich also an und ist vöööööllig durch den Wind - kreischt fast: "Ich habe eine falsche BEEEEEEEEELEEUUUUUUUUUUUCHTUUUUUUUUUUNG erhalten!!!! Zum Wandboard - eine faaaaaaaaaaaaaalsche Beleuchtung!" Sie rastet komplett aus und ich versuche sie umgehend zu beruhigen, sage ihr, dass ich gleich in ihrem Auftrag nachsehen werde und falls es da eine Falschlieferung gegeben habe, dann werden wir dies natürlich umgehend berichtigen. Ich tippe also den Auftrag ein und lese: "Sie sollten zum Wandboard eine L-E-D Beleuchtung erhalten haben!" Sie: NEEEEEIIIIIN! Ich wollte eine Led-Beleuchtung!!!!" Sogleich dachte ich an die versteckte Kamera oder an eine Verarschungsradiosendung. Ich also. "Ähm, das ist das Gleiche." Sie unterbricht mich gleich wieder: "Neeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiin - ist es nicht! Ich wollte eine Led-Beleuchtung und keine L-E-D Beleuchtung!!!" Nun, ich kann ja dem Kunden nicht sagen, dass er ein bisschen pläm-pläm ist und die Frage tat sich auf, dass wenn ich ihm sage, dass er die Buchstaben von Led nur einzeln auszusprechen braucht, er dann vielleicht meint, ich nehme ihn nicht ernst und nenne ihn in anderen Worten blöd. (Was ich ja auch dachte - ehrlich gesagt.) Ich versuchte der Kundin dies irgendwie zu erklären und die Kundin lies mich kaum ausreden und ich dachte bald, dass ihre schrille Stimme in ein Herzversagen übergeht. Sie sagte dann in einem schnippischen Ton: "Ich werde das im Internet prüfen!" Und ich so: "Ja genau! Guuute Idee (warum bin ich da nicht drauf gekommen!!!) Ihr könnt das wahrscheinlich nicht glauben, aber die Frau wollte mir 45 Minuten klar machen, dass eine Led-Beleuchtung und eine L-E-D - Beleuchtung nicht das Gleiche ist. Ich war schon ganz heiser! Immer, wenn ich mich rechtfertigen muss, dann atme ich irgendwie oberflächlich und verliere so fast die Stimme! Nach dem Telefonat konnte ich es immer noch kaum glauben, was da eben passiert ist! Da wir keine Lösung gefunden haben, habe ich ihr jemanden vorbeigeschickt der das überprüft.

Wollt ihr nun noch die Lösung des Problems wissen?

Die Kundin kaufte sich eine Vitrine mit einer Halogenbeleuchtung.(Die gibt es nur mit einer Halogenbeleuchtung.) Zudem kaufte sie sich ein Wandboard mit einer LED-Beleuchtung. (Dieses Wandboard gibt es auch nur so). Ihr Problem war nun, dass das Wandboard nicht die gleiche Beleuchtung hatte wie die Vitrine. Dies hat sie aber im Telefonat mit keinem Wort erwähnt. Daraufhin gingen wir den ganzen Mist wieder abholen, obwohl alles so im Kaufvertrag festgehalten wurde. Wir konnten den Kundenwunsch nicht erfüllen. Ja, was soll ich dazu noch sagen... Wie wär's beim nächsten Kauf mit Kerzen oder einem Laserschwert?

Mittwoch, 4. Januar 2012

Der Ha-So des Jahres 2011 geht an...



Letztes Jahr kam die Musik ein wenig zu kurz. Ich hatte einfach zu viele andere Dinge im Kopf. Heisst aber nicht, das ich stehen geblieben bin. Ich habe die neuste Machine Head, die neuste Staind und die neuste Maria Mena und ich weiss auch, dass ich mir das neuste Korn Album anhören sollte – kann mich aber noch nicht so recht überwinden. Ich liebäugle auch wieder mit meinem Nightlife Newsletter und werde versuchen, euch in naher Zukunft wieder ein paar Outgoing-Projekte vorzuschlagen. Zudem habe ich mich dazu entschieden, das schlechteste Charts-Lied des Jahres 2011 zu küren. Und vielleicht lasse ich mich dann noch hinreissen, euch meinen Lieblingsinterpreten 2011 der Charts zu nennen. Trotzdem: Ich bin es leid, dass ich gezwungen werden kann, während der Bürozeit Radio hören zu müssen. Aber eben, ganz still wäre dann für mich auch nichts. Ich bin immer hin und her gerissen, vor allem wenn folgender Song gespielt wird. Dann würde ich den Radio am liebsten mit eigenen Händen im Klo ertränken.

Der Hass-Song (Ha-So) 2011 geht also an:

Geronimo – Das ist wohl das absolut nervigstes Lied von 2011. Wäre diese Dame (und ich bemühe mich jetzt nicht einmal nachzusehen, wie diese heisst und woher sie kommt) vor Dieter Bohlen gestanden, hätte dieser über Ohrenkrebs geklagt und sie mit einer heulenden Sirene die wieder mal gewartet werden müsste, verglichen. Nein wirklich Leute! Ich empfinde es schon fast als krank, wenn man sich so was runterlädt oder gar kauft.:-)Ja das sage ich, die da wahrscheinlich Death Metal Scheiben im CD-Regal hat, die einen solchen Chart-Fuzzi aus den Schuhen hauen würden. Klar, Musik ist Geschmackssache. Aber Mann!!! Mit wem musste die schlafen, damit ihr Song im Radio gespielt wird und in die Charts kommt?!?!

(Auch noch zur Auswahl gestanden wäre der bekloppte Song "Hangover", "Mr. Saxobeat" und diverses von Rihanna.)

Übrigens ist mir mal wieder bei den Wunschkonzerten auf DRS 3 und Radio Argovia aufgefallen (wie schon öfters), dass da keiner dieser Hass-Songs gewünscht wird wenn Musik gewünscht werden kann. Da frage ich mich manchmal schon, was das soll und wer unsere Charts eigentlich macht.

Mein Newcomer des Jahres war die geniale Sängerin Adele. Ich mag ihre Stimme und gerade im hektischen Büro-Alltag können ihre Songs die Stimmung ein bisschen beruhigen. Natürlich höre ich mir so was nicht ständig an. Doch ich überlege wirklich, mir das Album zuzulegen… mal schauen.

Pötzlich Shakespeare - von David Safier



Aiaiaiaiai! Was für eine lustige und interessante Geschichte! Wenn Mann und Frau sich das Leben teilen, ist das ja manchmal schon schwierig genug. Aber wenn Mann und Frau sich auch noch ein und denselben Körper teilen müssen, dann ist das Chaos perfekt! Zwei sind dann definitiv einer zu viel.

Die Hauptfigur Rosa lässt sich hypnotisieren und wird so in ihr früheres Leben versetzt. Und sie war in ihrem früheren Leben niemand geringeres als William Shakespeare. Nun, der steckt gerade in einer brenzlichen Situation was es nicht gerade einfacher macht, dass wir das Jahr 1594 schreiben und alles ein bisschen anders ist. Vor der Hypnose hat Rosa die Aufgabe erhalten, dass sie herausfinden muss, was die wahre Liebe ist. Erst dann darf Rosa wieder zurück in die Gegenwart. Herauszufinden, was die wahre Liebe ist, ist aber auch in der Gegenwart nicht gerade einfach und dies wird nun noch erschwert durch die Tatsache, dass Sie im Körper von William Shakespeare steckt, dieser es auch nicht gerade lustig findet, dass eine Frau seinen Körper kontrolliert und dass in London im allgemeinen im 16. Jahrhundert nicht gerade Love & Peace angesagt war.

Auf jeden Fall ist das Hin und Her der beiden Welten sehr spannend und lustig und Rosa lernt zwar viel über Liebe und Freundschaft, aber das mit der wahren Liebe stellt sich als sehr schwierig heraus. Und während Rosa und William sich in ihrem gemeinsamen Körper versuchen zu arrangieren, sich hassen und verfluchen, entwickelt sich die merkwürdigste Lovestory der Weltgeschichte.

Sehr kurzweilig und sehr empfehlenswert! Auf so eine Idee muss man erst mal kommen!


rororo Verlag
ISBN 978-3-499-24812-2
314 Seiten