Samstag, 23. Oktober 2010

Prag im Herbst Teil 1


Vor einigen Wochen stand fest, dass ich im Oktober nach Prag fliegen werde. Das habe ich dann natürlich auch erzählt und ich erhielt folgende Reaktionen: "Prag? Liegt das in Russland?" Oder: "Wieso? Ist es da nicht auch kalt im Oktober?" Darum muss ich erst mal folgendes klarstellen: Prag ist die Hauptstadt der Tschechischen Republik und liegt nicht in Russland. Und ja, Prag hat ungefähr das gleiche Wetter wie wir hier, doch die herbstliche Stimmung passt perfekt zu dieser Märchenstadt. Und zudem hatten wir jeden Tag ein paar Stunden Sonne, auch wenn wir nicht braungebrannt aus den Ferien zurück sind. Natürlich war es kalt und da die Stadt ja auch gleich am Fluss Moldau liegt, ging auch viel eine kalte Brise. Doch die Stimmung, die die Herbstsonne dieser Märchenstadt mit den den unzähligen Türmchen, verschnörkelten Häusern und Brücken verlieh, ist unbezahlbar.
Auch das böhmische Essen, was oft aus Knödel, diversen Krautsorten und Fleisch besteht, passt besser in diese Jahreszeit, als in den heissen Sommer.

Am 17.10.2010 haben wir im Hotel Archibald City, Zitna 33, 11000 Prague 1 eingechecked. Ein 4-Sterne-Hotel in der Neustadt, 2 U-Bahnstationen entfernt von der Altstadt. Man ist von da aus schnell überall und ich würde dieses Hotel ohne mit der Wimper zu zucken weiterempfehlen. Okay, das Personal sollte man nicht zu sehr beanspruchen und das Bett sieht zwar kuschelig und bequem aus, hat aber eine Matratze die so hart ist wie eine Holzpritsche. Da läufst du Kilometer in der Stadt umher und denkst am Abend: "Yeeeaaah, endlich ins weiche Bett fallen!" Denkste! hahahaa... Sonst fehlt es einem aber an nichts. Sehr sauber, nicht nur Handtücher werden ausgewechselt, sondern auch gleich der Duschvorhang, ruhige Zimmer mit Minibar und Fernseher. Für Flug und 5 Nächte in diesem Hotel inkl. Frühstück haben wir für 2 Personen um die CHF 850.00 bezahlt - und das ist ja wohl nichts!
Nach dem einchecken besorgten wir uns schnell und einfach U-Bahn-Fahrkarten am Bahnhof und dann ging es auch gleich in die Altstadt. Wunderschön! Man kann stundenlang nur rumspazieren.
Wir assen zu Mittag in La Scala, draussen auf der mit Wärmepilzen geheizten Terrasse. Das Essen war leider ein bisschen lieblos und auch nicht wirklich zu empfehlen. Aber es ging runter und man wurde nicht krank davon.
Danach besuchten wird das Museum "Museum of torture", nicht zu verwechseln mit "Museum of medieval torture instruments". Es ist ähnlich aufgebaut wie das London Dungeon, aber bei Weitem nicht so gross und originell. Die kleine Schwester halt. Es kostet aber natürlich nicht mal einen Drittel vom London Dungeon und darum lohnt es sich, da mal kurz durchzulaufen.
Das Abendessen nahmen wir im touristischen Hard Rock Cafe ein. Ich weiss - nicht so originell. Aber ich MUSS einfach in jeder Stadt dahin, wenn es denn eines hat. Und wenn man dann als Sophie von 100erten von Tischen genau den Slash-Tisch bekommt, ist man überglücklich!:-) Das Personal ist da soooooo was von freundlich und das Essen und der Service ist wirklich immer top, wenn man auch mal gern so richtig amerikanisch isst. Natürlich können wir die Menge kaum verkraften.

Am nächsten Tag, 18.10.2010 war mehr unser Museumstag. Zuerst spazierten wir über die wunderschöne Karlsbrücke auf der man viel von der Stadt sieht und auch Künstler, Marionettenspieler und Musiker. Auf der anderen Seite der Brücke findet man auch gleich das berühmte Kafka Museum und auch wenn das für einige zu intellektuell klingt, lohnt sich auch das. Da wird Prag und Kafka verbunden und ein bisschen was für Kopf und das Gefühl kann nicht schaden.
Auch auf dieser Seite der Brücke findet man wunderschöne Gassen mit schönen Häusern und kleinen, niedlichen Cafes und Restaurants. Auf dem Rückweg besuchten wir noch das Brückentürmchen, ein kleines Museum auf dem Weg nach oben und zu oberste eine hervorragende Aussicht über die Stadt. Am späteren Nachmittag nahmen wir an einer Führung durch den Prager Untergrund teil und später machten wir eine Ghost Tour durch Prag mit. Da habe ich ein bisschen mehr erwartet, doch die vielen Geistergeschichten wurden lustig und an diversen Plätzen in Prag erzählt, immer mit der Betonung, dass man dafür eine Flasche Absinth benötigt.;-) Zwischen den Führungen gab es ein Nachtessen in einem böhmischen Restaurant und Bier in diversen Pubs und Restaurants. Auch gingen wir nochmals auf einen Drink ins Hard Rock Cafe, wo wir noch in den Genuss der Band Inflagranti kamen. Manchmal muss man Glück haben!

Die Prager Burg war dann am 19.10.2010 dran. Riesig! Leider war das bekannte Goldene Gässchen geschlossen wegen Renovationsarbeiten, trotzdem hat es sich gelohnt. Schon nur wegen der unbeschreiblichen Aussicht über Prag! Alleine im Garten und um die Prager Burg könnte man ca. 2 Tage wandern und wenn man alles von dieser Umgebung sehen möchte, würde man bereits eine Woche Ferien benötigen. Da haben wir sicherlich nicht alles gesehen und da das Wetter schön war, haben wir die Prager Burg vor allem draussen genossen: Die Gassen, Gärten und die Aussicht.
Danach suchten wir die John Lennon Mauer, mit vielen Sprüchen, Graffitis und Bilder. Sie ist nicht all zu gross, doch es gibt ne Menge zu lesen und zu sehen.
Da das Wetter immer noch mitspielte, machten wir dann eine Boat Tour auf der Moldau mit. Ich mag Boote und man sieht die Stadt so mal von einer anderen Perspektive. Zuerst fuhr uns ein offenes kleines Boot-Taxi zu unserem Tourboot, auf dem geheizt wurde und es ein Getränk und Informationen zum Fluss gab. Inbegriffen im Ticket war auch noch das Karlsbrückenmuseum. Hätten wir wahrscheinlich sonst nicht besucht, aber so haben wir auch gleich da noch kurz reingeschaut. Es ist nicht gross und bietet ein paar lustige Fotomotive. Danach fanden wir auch noch gleich das "Museum of medieval torture instruments" von dem wir dachten, es bereits gesehen zu haben. Zum Vergleich besuchten wir auch dieses noch. Es ist eher ein nüchternes Museum und unterscheidet sich kaum von dem anderen. Einfach ist es mehr ein Museum und weniger eine gruselige unterhaltende Tour.
Später gingen wir dann ins Black Light Theater. Naja... es gab ein paar tolle Eindrücke und zu bewundernde Akrobatik. Die Musik war aber sehr nervig und in der ersten Hälfte dachte ich, warum dieses Theater nicht für Kinder am Nachmittag um 14.00 Uhr gespielt wird. In der 2. Hälfte war mir dann klar wieso. Diese war ein bisschen "erotischer".
Danach waren noch ein paar Pubs dran und dann der Schlaf... Teil 2 folgt.

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