Donnerstag, 19. November 2009

Muse Konzert im Hallenstadion am 18.11.09 und die Nacht in Zürich



Bevor ich euch etwas über das absolut grandiose Muse Konzert erzähle, möchte ich gerne zuerst über die Hinreise berichten.
Alles fing damit an, dass ich nach Wettingen zu Amélie fuhr. Sie hat mir nämlich dieses Ticket zum Geburtstag geschenkt und so haben wir uns überlegt, mit der ÖV an dieses Konzert zu fahren. Normalerweise geht das am Besten so, dass man von Wettingen aus den Bus nach Baden nimmt, denn da hat man einen schnelleren Zug zum Zürcher Hauptbahnhof. Also haben wir das so gemacht. In Baden haben wir dann ein Ticket bis Oerlikon gelöst, da Muse ja im Hallenstadion spielt. Also: Wettingen, Bus nach Baden – Baden in die S-Bahn eingestiegen, S-Bahn fährt los, Lautsprecher erklingt und das Computer-Fräulein sagt: „Nächster Halt: WETTINGEN!“ Ich konnte nicht anders, als in schallendes Gelächter auszubrechen und zu rufen: „NEEEIIIIN, wir sind überhaupt nicht blöd!“

Zu Beginn der Fahrt, haben Amélie und ich immer noch auf die Lautsprecher-Frau geachtet. Doch wie wir halt so sind, haben wir geredet und geredet und gelacht und geredet, bis ich mal zum Fenster hinaus schaute und las: HARDBRÜCKE. Amélie schaute komisch drein, sagte aber nichts. Dann kam Zürich HB und ich sagte: „Ich glaube, wir sind bald da.“ S-Bahn setzte sich wieder in Bewegung und erst dann schaute ich auf die Uhr und sagte zu Amélie: „Also, gemäss Fahrplan hätten wir bereits vor 10 Minuten in Oerlikon ankommen sollen. Doch wir sind doch noch nicht vorbei?!“ Ich schaute nach rechts, Amélie nach links und da sass ein Mann der wie ein Zürcher aussah. Amélie warf mir einen Blick zu und so fragten wir: „Siiiieee, ist Oerlikon schon vorbei?“ Der Zürcher brachte sein fettestes Grinsen auf sein Gesicht und antwortete: „Jaaaa, schon laaaaange.“ Lautsprecher-Frau: Nächster Halt: STADELHOFEN! Amélie und ich sprangen auf, sagten peinlich berührt: „Danke!“ Wir stiegen aus der Bahn und erstickten fast vor Lachen! Also wieder Billett lösen und wieder retour fahren!
Am Zürcher HB gab es dann einen kurzen Stop und ich schaute aus dem Fenster und sah jemanden den ich kannte und super finde, hehe, traute aber meinen Augen nicht und sagte so: „Mann, jetzt sehe ich schon Fatamorganas!“ Amélie realisierte aber, dass ich nicht träumte, drückte auf den Türöffner, streckte den Kopf hinaus und rief seinen Namen. In dem Moment realisierte ich, dass die Türe bald Amélie's Kopf zerquetschen wird, packte sie und riss sie nach hinten. Nein, nein, die Leute haben ÜBERHAAAAUPT nicht geschaut! Hahahahaha... Und dann haben wir es doch noch geschafft, in Oerlikon anzukommen. Das Hallenstadion haben wir auf Anhieb gefunden (aahahahahaha...).

Natürlich waren wir ein bisschen spät dran und wir hatten nur noch kurz Zeit, unsere Sitzplätze zu suchen, bevor es los ging. Diese befanden sich im Sektor S2. Erster Gedanke von Amélie und mir: „Sitzen wir etwa HINTER DER BÜHNE?!?!?! Neeeeiiiin!!!“
Doch als die Show anfing, wurde uns bewusst, dass die Bühne und das Bühnenbild so gebaut wurde, dass wir wahrscheinlich auf diesen Plätzen eine der gigantischsten Shows sehen werden, die wir je zu Gesicht bekommen haben! Und so war es dann auch!!! Dieser Matthew Bellamy ist Freddie Mercury und Brian May in einer Person! Unglaublich, was dieser sowohl gesanglich, am Flügel und an der Gitarre leistet! Ich will Muse nicht mit Queen vergleichen, obwohl auf dem neuen Album schon ab und zu an Queen erinnert wird. Aber jeder, der mich kennt weiss, dass dies ein riesiges Kompliment ist, wenn ich diese 2 Personen in eine packe! Dominic Howard (Schlagzeug) und Christopher Wolstenholme (Bass) haben ca. in der Mitte des Konzertes noch ein Bass-Schlagzeug-Duett vom Besten gegeben und stellten damit unter Beweis, dass die echt was drauf haben - so was geiles habe ich selten gehört von einem Schlagzeug und einem Bass! Ich hatte wahrscheinlich nicht weniger als 1000x Hühnerhaut und man wollte am Liebsten in die Musik eintauchen – also, das ist man auch, ich kann es kaum beschreiben. Am Liebsten hätte man darin gebadet, geplantscht, sie aufgesogen und für immer in sich gespeichert – sie gefressen! Auch Songs, bei denen man zu Hause meistens weiterzappt, überwältigten live! Gewisse Melodien und Solos hätte man sich in einer Endlosschlaufe gewünscht – auf das sie niemals enden würden! Muse liess mich vergessen, dass ich bereits seit Stadelhofen auf Klo musste oder dass ich Raucher bin oder dass ich wieder ein Leben haben werde nach diesem Konzert! Unglaublich fantastisch – mann, hätte mich das angepisst, wenn ich nicht da gewesen wäre!!!

Amélie und Sophie nach dem Konzert – Amélie: „So, und jetzt gehen wir Richtung HB und dann noch in eine Bar.“ Sophie: „Aber du musst doch morgen arbeiten.“ Amélie: „Das ist doch egal, ist ja morgen bereits Donnerstag und wir feiern jetzt deinen Geburtstag vor.“ Sophie: „ja, aber...“ Amélie: „Nichts aber und los jetzt!“ Also fuhren wir wieder an den HB und kauften uns erstmal eine Bratwurst. Fürchterlich! Der Metzger, der diese Wurst hergestellt hat, sollte man verbrennen und zwar auf dem Scheiterhaufen. Dieses Ding hatte den Namen „Wurst“ nicht annähernd verdient!
Wir entschieden uns in Richtung Langstrasse zu gehen. Nur... wo lang? Ahahahaha... Einmal nach dem Weg gefragt, trotzdem falsch gelaufen und dann doch noch gefunden. An der Bar vorbei gelaufen, dann aber doch gefunden: Mata Hari! In diese Bar muss man, wenn man Metal, Punk und Rock liebt. Da möchte ich arbeiten und später begraben werden!!! Wir haben ordentlich getrunken und viel geredet und Musik gehört und mitgesungen und gegen 2 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zum HB. Und was fanden wir vor? Einen eingezäunten HB! Ähm... ja. Wir haben doch den Fahrplan studiert?! Die fahren doch noch bis 3 Uhr?! Was ist denn hier los?! Also Securitas angesprochen die uns mitteilten, dass der Bahnhof erst wieder um 4 Uhr geöffnet wird und diese Angaben nur am Wochenende gelten. Ja wo stand denn dies?! Also liefen wir zurück zum Mata Hari! Der Besitzer des Mata Hari warf uns ca. um 3.20 Uhr raus. Hinaus in die Kälte zum HB – natürlich wieder mal in die falsche Richtung, wieder retour und bis wir dann am HB waren, war es auch so ziemlich genau 4 Uhr. Der Securitas öffnete uns den HB, während Amélie ihm ihre Geschichte erzählte, dass die SBB ihr mal ein Schreiben gesandt habe mit der Anschrift HERR SATAN SOUNDSO. Ich erstickte wieder fast vor Lachen währen der Securitas-Typ recht angeschissen war von uns. Die Geschichte ist aber wirklich war!
So, nun waren wir also wieder IM Bahnhof, doch nützt das überhaupt nichts, wenn der erste Zug nach Wettingen erst 2 Stunden später fährt! Da wir aber noch ziemlich alleine waren, hatten wir den Zürcher Hauptbahnhof als Spielwiese!!! Etwas lustigeres gibt es wohl kaum! Wir machten Fotos in Fotoautomaten, wir machten Fotos mit unseren eigenen Kameras in Telefonzellen auf Geländer, am Boden, vor Plakaten plus machten wir nochmals ein kleine Fototour durch Zürich! Gegen 5 Uhr öffneten die ersten Fress-Stände und das war auch bitter nötig! Wir brauchten Essen, Red Bull, Kaffee, Schokodrink, Zigis... Dann lungerten wir noch ein bisschen rum und um 5.43 Uhr fuhr dann endlich unsere Bahn!!! Nächste Station: Wettingen, ich ins Bett um 6.29 Uhr, Amélie unter die Duschen und zur Arbeit – die arme Sau!!!
Um 9 Uhr klingelte aber auch bei mir bereits wieder der Wecker. Ich hüpfte unter die Dusche und danach stellte ich mit Schrecken fest, dass Amélie und Ihre WG-Mädels mich eingeschlossen haben und mir keinen Schlüssel da gelassen haben – ahahahahaha... UNGLAUBLICH! Ich fing an zu telefonieren und zu versuchen, das Passwort des Computers zu knacken, da ich ja eigentlich einen Massagetermin gehabt hätte. Ich wollte mitteilen, dass ich später komme. Irgendwann erreichte ich Amélie, bekam den Internetzugang und sie machte sich auf den Weg, um mich zu befreien. In der Zeit, packte ich meine 7 Sachen und kugelte mich ab und zu vor Lachen auf dem Boden. Den Massagetermin konnte ich mir natürlich ans Bein streichen und auf meinem Weg nach Hause dachte ich nur noch: Was für eine Nacht! Was für ein „Hühnerismus“!!!

1 Kommentar:

  1. Ich krümm mich vor lachen...die Geschichte ist so gut und mit den Bildern im Kopf is es auch danach noch n riesen Spektakel! Ahaaa!
    Danke für diesen super Abend oder auch Nacht!

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