Montag, 21. Juni 2010
Sonisphere = Mud-isphere 18.06.2010
Ooooh, wie schön habe ich mir dieses Festival im Vorfeld vorgestellt - wie sehr habe ich mich gefreut: Grüne Wiesen im Kaff Schwarzenbach mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein! Und das mit diesem Line-Up: Metallica, Megadeth, Slayer, Anthrax, Alice in Chains, Motörhead, Volbeat, Rise Against und vielen mehr! Da geht jedem Metaller das Herz auf und die Sonne scheint von alleine raus!
Und dann das: Es wäre ja eigentlich Mitte Juni gewesen doch hat es mehr geschifft als im Herbst und darum wurden auch gleich viele trockene und wenn möglich wasserfeste Kleidung eingepackt. Bei diesen Bands scheiss ich ja schliesslich auf Regen, hab ich mir so gedacht. Als ich dann vor diesem Feld stand, wenn man das überhaupt noch Feld nennen konnte, viel mir aber ganz schön der Kinnladen runter! So was habe ich ja in meiner ganzen Festival-Karriere noch nie erlebt! Das war nicht nur Schlamm, das war eine Umweltkatastrophe - eine Schlammhölle! Da watete man durch zum Teil kniehohen Schlamm bis man nur ein Bändchen am Arm hatte und dann weiter bis zum Hauptgelände. Gefährlich, nass, rutschig und äusserst unangenehm! Diese Bilder: Zelte, die fast vom Schlamm verschluckt wurden; Autos, die sich ohne zu bewegen im Schlamm versanken und Menschen die sich stolpernd und rutschend versuchten auf dem Festival-Gelände zu bewegen. Ich dachte mir dann so: "Ha! Das muss man mit Humor nehmen! Davon lass ich mich nicht abschrecken, Woodstock ich kommeeeeeee," und stellte mich bei Regen in den Schlamm vor die Bühne und schaute mir die ersten Bands an: Devil Driver und Hellyeah. Ja, die Soundqualität liess zu wünschen übrig, trotzdem blieb ich frohen Mutes, dass dies noch besser werde.
Per SMS flatterten dann bereits die ersten Nachrichten rein, dass Menschen, die nicht so gut zu Fuss sind, nicht kommen werden. Dies stimmte mich traurig und ich versuchte gleich bei der Security heraus zu fidnen, was es da für Lösungen gäbe. Zuerst waren sie hilfsbereit, doch die Aussagen waren eher schwammig, so wie der Boden unter meinen Füssen. So traurig wie es ist: Es war wohl der bessere Entscheid, nicht zu kommen, denn die Verhältnisse wurden immer wie schlimmer. Bald waren überhaupt keine Grasflecken mehr sichtbar, der Gang zu Toilette, zum Bier- oder Foodstand wurde mühsamer und mühsamer und zu meiner grössten Enttäuschund wurde auch die Tonqualität leider nicht besser!
Den Schlamm hätte ich ja noch verkraftet, war es zwischendurch wirklich noch spassig, trotzdem war ich nach 15 Stunden schlammwaten und stehen mit meinen Kräften wirklich am Ende. Und dass ich teilweise erraten musste, welche Songs da von meinen Lieblingsbands auf der Bühne gespielt wurden, enttäuschte mich doch sehr stark. Klar, das Ticket war äusserst günstig für diese vielen Weltklasse-Bands! Doch was nützt mir das, wenn es die Veranstalter nicht schaffen, technisch was qualitativ Gutes auf die Beine zu stellen? Da sehe ich lieber ein paar Bands weniger und kann dafür bei scheiss Wetter zu guter und lauter Musik abgehen!
Berichten zufolge, hatten die Veranstalter bereits am Donnerstag technische Probleme wegen des Wetters. Verstehe ich nicht ganz, wusste man doch bereits schon eine Woche vorher, dass das Wetter nicht wirklich super wird. Zudem musste man danach extra und nicht gerade niedrige Gebühren zahlen, damit man sein Auto wieder nach Hause nehmen konnte. Sogar für Schuhe abspritzen musste man bezahlen! Auch liessen sie einge Leute am Donnerstag nicht auf den Zeltplatz, weil diese kein extra Ticket hatten. Gut, das mit diesem Donnerstag-Ticket stimmte mich ja von anfang an ein bisschen komisch: Da bestellt man ein Festival Ticket und erst viele Wochen später kommt raus, dass man noch ein extra Ticket für Donnerstag nachkaufen muss für irgendeinen Preis von CHF 13.00 oder so. Das war mir von Beginn an suspekt.
Der Nachhauseweg durch das Dorf Schwarzenbach war seeeeeeeeehr schockierend! Die Strassen bis zum Bahnhof waren kaum zu erkennen, als wäre ein ganzer Fluss hindurch geflossen! Wenn das keine Konsequenzen für den Veranstalter hat weiss ich auch nicht!
Ich für meinen Teil werde mich leider nicht an viele positive Momente erinnern und bis jetzt sagt mein Kopf: NIE WIEDER SONISPHERE... jedenfalls in der Schweiz nicht. Da müssten sie schon Nirvana mit Kurt Cobain, Queen mit Freddy Mercury oder Ronnie James Dio auf die Bühne stellen - lebend natürlich!
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War bei mir das erste, einzige und letzte Mal, dass ich dort war. Fürs Wetter können die Organisatoren ja nix, aber Gegenmassnahmen hätten sein sollen. Gibt hübsche Schnipsel und Stroh, das man wenigstens an den Orten gestreut hätte werden können, wo die Leute durchmarschieren. Aber ich habe nichts dergleichen gesehen. Dann die Gastronomie - Katastrophe! An einem gut organisierten Open-Air stehst du maximal 5 Minuten für ein Bier an, hier waren mindestens 15 Minuten die Regeln. Echt z.K.
AntwortenLöschenJa, bei mir auch. Obwohl ich meist schleunigst zu Getränken und Food kam. Gut, ich war auch schon besoffen, bevor der Mob kam, hahahhaaha... Aber stimmt schon, ich habe mich auch gefragt, wo Schnipsel, Stroh und Blachen bleiben... oder wenigstens die Zelte hätte man auf Holzböden bauen können. Schafft ja sogar ein Open Air Gränichen und da kostet ein Ticket keine CHF 118.00!
AntwortenLöschenKommt doch in unsere Facebookgruppe:
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Der Organisator sollte zur Rechenschaft gezogen werden.