Donnerstag, 29. Oktober 2009
No life without music - Vol. 1
Montag, 26. Oktober 2009
Amorphis Konzert vom 22.10.2009 im Z7
An diesem Konzert gibt es absolut nichts auszusetzen und solche Bands kann man im Z7 in einer gemütlichen Atmosphäre noch für CHF 35.50 sehen (ja, sehen, trotz 1.65 m Grösse), während man für irgendwelche Poser-Bands im Hallenstadion bald schon
CHF 100.00 zahlt, wenn das denn überhaupt reicht!
Der neue Sänger, Tomi Joutsen, der seit 2005 mit Amorphis auf der Bühne steht, ist ein echter Gewinn für diese Band! Mit seiner Stimme wäre es ihm möglich, Kinder in den Schlaf zu wiegen und trotzdem könnte er sie im selben Atemzug zum Teufel jagen. Die Wechsel zwischen Growl Stimme und seinem glasklaren Gesang sind einfach unglaublich und ich, die selber mal 1 Jahr Gesangsunterricht hatte, kann da nur staunen und dies kaum glauben! Nicht ein kleiner Fehler, nicht ein bisschen Heiserkeit bei den Wechseln, kein Patzer, ohne Pause! Super! (Zudem stand er von Beginn an oben ohne auf der Bühne ;-) - eine AUGENWEIDE! Seinen langen Rastaschopf - bestimmt 1,5 Meter lang - könnte er aber schon ein bisschen kürzen.;-))
Natürlich MUSS man auch die Gitarrenriffs erwähnen! Amorphis ist auch dadurch unverwechselbar und man bringt diese Riffs einfach nicht mehr aus dem Kopf! Auch Stunden nach dem Konzert summte oder hörte ich sie in meinem Kopf! Sehr speziell, perfekt gespielt mit oft orientalischen Klängen. Für diesen Auftritt mit NON-STOP-POULETHAUT gibt es nur einen Satz: Sex mit Zuckerguss!
Ich muss hier auch noch unbedingt die Vorband erwähnen: Before the dawn! Eine finnische Melodic Metal Band. Die haben mich sehr überrascht und ich habe am selben Abend noch 3 CDs von denen gekauft - trotz selbst auferlegtem CD-Kauf-Verbot! Sonst sind mir Vorbands meistens nicht so wichtig. Doch hätte ich die verpasst oder wäre am Schluss beim letzten Song in die Konzerthalle getreten, ich wäre echt angepisst gewesen! Es lohnt sich wirklich, sich diese Band anzuhören!
Sonntag, 25. Oktober 2009
Feuchtgebiete - von Charlotte Roche
Es war oft eklig und ich fand doch viele Dinge nicht so "normal" wie diese Helen. Was ich an dem Buch allerdings super finde ist, dass eine Frau in der heutigen Zeit, in der im Fernsehen und in den Zeitschriften immer die perfekte, vielbeschäftigte, immer jung und frisch aussehende, glückliche Frau gezeigt wird, über all die unangenehmen und als unvollkommen geltenden Dinge wie Schweiss, Kacke, Pisse, Pickel, Blut, Wunden, Depressionen, Schicksalschläge und was es da sonst noch alles gibt, schreibt. Ich finde es ein mutiges Buch, doch muss es das auch sein. Denn ohne diese "Tabuthemen" wäre die Story nicht wirklich viel wert. Es ist auch eher simpel geschrieben. Feuchtgebiete versteht wohl jeder und vielleicht ist das Buch auch darum ein Bestseller. Vielleicht auch darum, weil die Softcoverausgabe pink ist und einem in der Buchhandlung sofort ins Auge sticht.
Auf jeden Fall liest sich "Feuchtgebiete" sehr gut in einem Atemzug durch und es lohnt sich, vor allem um mir vielleicht bei meiner Entscheidung zu helfen!
Samstag, 24. Oktober 2009
Noch 3,5 Tage
Andererseits kann ich die Erlösung nächsten Freitag kaum erwarten. Im Büro werde ich gedisst – gestern musste ich sogar vor Wut heulen weil ich mich so ungerecht behandelt fühlte und das geht ja wohl gar nicht!!! Ich muss selten heulen wenn ich traurig bin – aber wenn ich wütend bin, kann ich diese verdammten Tränen oft nicht zurückhalten! Aber ich lass mich jetzt in diesen 3,5 Tagen nicht noch unterkriegen. Zum Glück sind die, mit denen ich die meiste Zeit arbeite, richtige Schätzchen. Auf den Rest pfeife ich! Sollen sie an ihrer Arroganz und ihrem Zickengetue zu Grunde gehen! (Ich bin immer noch ziemlich wütend – sonst bin ich eigentlich eine ganz Liebe.)
Im November habe ich einige Einsätze in der Bar und dann habe ich mich noch für eine Messe beworben. Auf keinen konkreten Job. Die Jobauswahl bestand aus Servieren, Springerin – also Mädchen für alles und Kinderparadies. Nun haben sie mich angenommen für die Aufsicht der Aufsichtspersonen der Kinder. (haha!) In der Mail stand: „Ich bin verantwortlich für das Kinderparadies und möchte Sie anfragen, ob Sie bereit wären, die "Aufsicht" über das mehrheitlich junge Team am Samstag und Sonntag zu übernehmen.“ Ich musste dann sehr lachen und fand es frech – denn bezeichne ich mich auch immer noch als sehr jung ;-) und wenn die wüssten, dass da eine gepiercte, rothaarige und tätowierte junge Frau kommt, weiss ich nicht, ob ich den Job erhalten hätte, hahaha! Aber ich lass mich mal überraschen. Ich werde das Schiff schon schaukeln!
Im Spital habe ich mich noch um einen Putzjob beworben, den ich leider nicht erhalten habe und am Montag werde ich mich noch bei einem Biobauern bewerben! Ich will alles ausprobieren, bin auf alles Neue gespannt. Vielleicht bin ich bald Sophie die Biobäuerin oder das Marktfrauchen! Alles ist besser als mein alter Job. Wobei – von der Arbeit her war es ja eigentlich ein kleiner Traumjob :-( wenn da bloss diese hinterhältigen Scheissweiber nicht wären! An der Arbeit kann es also nicht liegen, dass ich im Moment null Bock auf einen neuen Bürojob habe! An alle hinterhältigen Henkerladies: FUCK YOU!!!
Sonntag, 18. Oktober 2009
Jesus liebt mich - von David Safier
Marie, eine durchschnittliche Frau mit einem durchschnittlichen Leben, die zwar irgendwie an Gott glaubt, aber sich in keinster Weise sicher ist, ob er mehr der liebende oder strafende Gott ist, dated Jesus.
Dieser ist für eine wichtige Aufgabe als Mensch bzw. als Messias auf die Erde zurückgekehrt. All dies bringt Marie's Leben ganz schön durcheinander. Doch auch Marie schafft es, den Messias durcheinander zu bringen und hilft am Schluss mit, als durchschnittlicher Mensch, die Welt und damit die Menschheit zu retten.
Dies wird von David Safier mit viel Humor, Ironie und Sarkassmus erzählt. Während man liest, gewinnt man Jesus lieb und findet ihn sehr sympathisch. Ja, irgendwie menschlich. Ob man nun an Jesus glaubt oder nicht. Und irgendwie bekommt man Lust, die Bibel mal ein bisschen genauer zu lesen - oder überhaupt mal darin zu blättern.
Das ganze Buch ist übersät mit witzigen Sprüchen und Comicstrips und oft musste ich lauthals lachen! Dieses Buch ist für jeden, der auch im Glauben nicht seinen Humor verliert.
Samstag, 17. Oktober 2009
Rockstar, Raucher und Rückfall
Gestern war ich an einem Geburtstag. Es war eine ganz gemütliche Hausparty mit Spaghettiplausch und Desserts. Rauchen musste man natürlich auf dem Balkon, im 11. Stock übrigens. Ich als Raucher stand mehr draussen als drin und irgendwann, als ich fertig war mit Rauchen sagte ich: „Gehen wir wieder raus?“ Da habe ich aber was verwechselt! Die Party stieg also auf einem ca. 3 Quadratmeter Balkon bei ungefähr 4°C.
Mein Ex-Freund war auch da. Er hat von seiner Reise nach Indonesien erzählt. Er war da einmal sehr krank und konnte darum irgend einen Berg oder Vulkan nicht besteigen. Die Geschichte endete mit dem Satz: „Da musste ich das erste Mal in meinem Leben aufgeben.“ - Ich für meinen Teil musste mir gaaaaaaaaaaanz feste auf die Zunge beissen und dachte: „Was für eine Scheisse laberst du da eigentlich!?!“ Am Liebsten hätte ich mit „Danke!!!“ geantwortet. Naja – wahrscheinlich sollte ich nicht zu viel in seine Worte interpretieren. Aber es gab mal eine Zeit, da waren seine Worte noch etwas wert! (Nein, ich bin nicht zickig!;-))
Mittwoch, 14. Oktober 2009
Dumme Fragen
Als ich im Büro die Jalousien runter kurbelte, wurde ich gefragt, ob es mich blendet. (Ja nein, ich lass sie runter, weil mir die Fahnenstange vor dem Fenster die Zunge rausgestreckt hat und mich die Strasse heute unglaublich nervt!). Und als ich mir ein Glas Wasser einschenkte wurde ich gefragt, ob ich Durst habe. (Nein, natürlich nicht! Ich fühle mich einfach besser wenn ein volles Wasserglas neben mir steht). Als ich niesen musste sagte doch tatsächlich jemand: „Gesundheit! Ooooch musstest du niesen!?!“ (Nein, das war mein Furz du Armleuchter – aber trotzdem danke).
Vielleicht rege ich mich auch zu fest ab solchen Fragen auf! Leute reden halt einfach mal drauflos und sie fragen, damit sie gefragt haben. Doch manchmal traue ich wirklich meinen Ohren kaum und dann können mich solche Fragen und Bemerkungen wirklich unglaublich nerven! Apropos Nerven: Gestern habe ich im TV gesehen, dass es ein Arzneimittel namens Berocca gibt für stärkere Nerven, mehr Power und Konzentration – ich glaube ich kauf mir mal so ein Röhrchen. Besser als Energie zu verschwenden nur weil ich mich wieder aufrege!
Zudem muss mich unbedingt besser beobachten und forschen, ob ich auch so blöde Fragen stelle und wenn ja – werde ich mir das SOFORT abtrainieren!!!
Dienstag, 13. Oktober 2009
SPINNER - von Benedict Wells
Ich habe dieses Buch in einem Atemzug gelesen, konnte es kaum erwarten, die letzte Seite zu lesen und dann wurde ich von einem komischen Gefühl beherrscht: Einerseits glücklich und zufrieden, dass ich bei dieser Buch-Bestellung ein so glückliches Händchen hatte und ich dieses Buch lesen durfte, andererseits angepisst, weil ich es bereits fertig gelesen hatte. Ich konnte es aber leider nicht länger hinauszögern und habe sogar einen "Saturday-Night-Party-Time-Evening" gestrichen.
Man wird von Benedict Wells mit viel Sarkassmus und tragischer Komik durch eine turbulente Woche des 20-jährigen, in Berlin lebenden Jesper Lier geführt. Nur das Leben ist fähig, eine solche Woche zu gestalten, mit Höhen und Tiefen verbunden mit Verwirrung und mit den Fragen: "Was ist nun real und was nicht? Und soll ich gewisse Gefühle zeigen oder Gedanken aussprechen?" Und all dies wiederum verbunden mit der Angst, ob man wirklich die richtigen Entscheidungen trifft.
Nach diesem Buch wünscht man sich einen Neuanfang, macht dies vielleicht auch und beginnt, seine Kindheitsträume doch noch in die Tat umzusetzen - zu leben.
Nur wer das Leben wirklich kennt und es in seiner ganzen Sensibilität wahrnimmt, ist fähig, ein solches Buch zu schreiben. Der "Spinner" verdient und erhält meine ganze Bewunderung.
Einziger Mangel ist das Buchcover. Schrecklich langweilig wie leider meistens beim Diogenes-Verlag. Ich hätte minimum 100 bessere Ideen, wie man das Cover dieses grandiosen Buches hätte gestalten können. Ein Beispiel: Mit Wölfen - hungrig und zähnefletschend.
Die Zeit rennt weg – darum Zusammenfassung
Es erwartet uns bereits der erste Frost und Sophie ist noch überhaupt nicht darauf eingestellt. Ich hatte keine Zeit mich darauf einzustellen, da gab es so viel zu tun letztes Wochenende – ich hatte nicht mal Zeit einen einzigen Satz zu schreiben! Und sowieso ist es für mich jedes Jahr schwierig, mich wieder an die Kälte zu gewöhnen!
Es war wahnsinnig viel los und trotzdem gibt es da nicht so viel zu erzählen. Am Freitag war ich vor 7 Uhr im Büro, ca. um 18.00 Uhr zu Hause, dann 7 Stunden in der Bar (was für ein Leben?!), Samstag früh aus den Federn, Wohnungsputz bei meiner Freundin die mit ihrem Freund zusammenzieht und dann noch am Konzertabend an der Kasse arbeiten. Natürlich konnte ich auch ein Bisschen Party machen. Doch hauptsächlich sass ich an der Kasse oder war am Fotos knipsen und anschliessen fuhr ich Bandmitglieder zu Fast Food Restaurants und in den Bandraum, der als „Hotelzimmer“ hinhalten musste. Am Morgen wieder früh aus dem Bett, der Band Kaffee und Brötchen bringen (ja, so lieb bin ich :-)) und dann wieder putzen bei Bianca. Am Sonntagabend fühlte ich mich alt und sah wahrscheinlich auch so aus und trotzdem ging ich mit Amélie einen heben. Das tat gut! Zum Glück hatte ich am Montag noch frei. Jeder Tag den ich zur Zeit nicht im Büro verbringen muss ist Gold wert! Ich bin froh, dass das bald ein Ende hat, obwohl dann der Kampf um die Kohle losgeht. Aber alles ist besser als das!
Was ist sonst noch so passiert? Obama hat den Friedensnobelpreis erhalten und keiner weiss so genau weshalb. Wahrscheinlich zur Vorbeugung, damit es ihm nicht in den Sinn kommt, irgendwo einen Krieg anzuzetteln. Sozusagen eine Nobelpreisimpfung!
Den Literaturnobelpreis hat Herta Müller erhalten. Ich lese ja wirklich viel, doch habe ich von ihr noch nie was gehört. Muss mich da mal schlau machen.
Heidi Klum ist zum 4. Mal Mutter geworden. Ein Mädchen mit dem Namen Lou Sulola. Klingt ein Bisschen wie der Name einer Striptänzerin oder eine neue scharfe Salsa-Sauce. Ach ja, und Martin Kesici, einer der vielen Gewinner einer Castingshow hat ein Buch geschrieben: Sex, Drugs & Castingshows – muuaahahahahahaaa... ja, was soll ich dazu noch sagen?!
Ich für mich habe entschieden, ein wenig kürzer zu treten, obwohl da bereits schon wieder eine Menge Konzerttickets an meiner Pinnwand hängen: Amorphis, Rise Against, Green Day, Volbeat, Project Pitchfork, Anti-Flag, Placebo, Depeche Mode und jemand hat mir noch Hoffungen auf das ausverkaufte Muse-Konzert gemacht :-) – das wird ein Spass!!!
Mittwoch, 7. Oktober 2009
Genug ist genug!
werden verbreitet
und geleitet
von Menschen
die meinen zu denken
doch was sie tun ist nur blenden.
Verkrüppelt in Seele und Geist
was dann heisst und beweist,
dass sie von NICHTS eine Ahnung haben
doch mir versuchen zu sagen
ohne zu fragen
wie ich zu leben habe.
Dienstag, 6. Oktober 2009
First date after a long break!
Ich arbeite ja seit kurzem als Aushilfe in einer Bar zusätzlich zu meiner 100%-Stelle im Büro. Das ist nicht gerade ein Traumberuf – im Gegenteil. Aber die Zeit geht schnell um, ich verdiene ein Bisschen was (wirklich nur ein Bisschen) und ich habe so wieder mal etwas zu schreiben. Man könnte sagen, ich recherchiere und sammle Erfahrungen. (Klingt gut, ne?!)
Letztes Mal hat ein blonder, dünner, betrunkener und hochdeutschsprechender Mann nach meiner Nummer gefragt. Wenn man mich kennt weiss man: Ich stehe weder auf blond, noch auf dünn und auch nicht auf hochdeutschsprechend (nichts gegen Deutsche, habe selber ein wenig deutsches Blut in mir, doch kann ich mir das einfach nicht so richtig vorstellen... so... naja – ihr wisst schon). Beim Betrunken bin ich nicht so heikel. Legt sich das ja schliesslich wieder und so lange die betrunkenen Typen nicht an mir kleben, ist es mir auch egal. Ich wollte ihm die Nummer aber nicht geben, da er erstens betrunken war und zweitens ich nicht jedes Mal wenn ich arbeite irgendjemandem meine Nummer geben kann! Wenn ich das anfange, habe ich nie wieder Ruhe!
Er hat dann sooooo lange gequengelt, bis ich ihm meine Nummer doch gab! Auf dem Nachhauseweg habe ich mir wieder einmal mehr ständig an meine Stirn gehauen und mich gefragt, wie dumm ich eigentlich bin! Gibt’s doch gar nicht! Ich bin dann mit dem schönen Gedanken eingeschlafen, dass er sich morgen sowieso nicht mehr daran erinnern kann, dass er meine Nummer gespeichert oder mich überhaupt jemals wirklich getroffen hat. Irgendwann wird er in seinem Handy über eine Nummer stolpern, die er gar nicht kennt und ist dann sicher bereits verheiratet.
FALSCH! Er hat sich erinnert und es kam eine SMS, ob man sich nicht mal treffen wolle. Ich konnte das Treffen ungefähr 1 ½ Wochen hinausschieben. Doch er hat das Quengeln wirklich recht gut drauf und so habe ich mir wieder einmal gedacht: „Na komm schon! Du hast nichts zu verlieren und vielleicht ist der ja ganz nett und so. Der Charakter zählt ja bekanntlich und den sieht man ja nicht auf den ersten Blick.“
Also haben wir uns in der Bar „Irgendwo“ getroffen und wir hatten ein interessantes Gesprächsthema: Reisen. Das ist ja schon mal nicht schlecht, habe ich mir gedacht. Aha, und Physiotherapeut ist er auch noch! Da gibt’s ja durchaus schlechtere Berufe, z. Bsp. meinen!
Auf den 2. Blick habe ich dann aber gemerkt, dass er sonst nicht so viel macht ausser schlafen und arbeiten und am Wochenende saufen. Er geht früh zu Bett – wie kann man nur?! Und von der Musikrichtung habe ich bis auf das Wort „Techno“ auch noch nicht viel mehr aus ihm herausgebracht, was dann wohl heisst, dass er keine Ahnung hat! Das Engelchen auf meiner linken Schulter kam zum Vorschein und schiss mich gewaltig zusammen - ich solle nicht so tun… nicht jeder sei an so vielen Dingen interessiert und so aktiv wie ich! Musik sei auch nicht alles (ich finde aber schon) und ich soll ihm weiter zuhören und ihm eine Chance geben!!! Also habe ich das Gespräch wieder mehr auf das Thema Reisen geleitet und das war dann ganz okay.
Auf einmal ertönten aus den Lautsprechern die grossartigen Klänge des Songs Personal Jesus von Depeche Mode worauf sich bei mir natürlich automatisch mein DM-Blick (der auch als verliebt sein durchgehen könnte) und mein DM-Grinsen einsetzte. Ich wippte mit dem Kopf mit und sang die ach so vertrauten Zeilen während er mich ansah und fragte: „Wer ist denn das?“
Also presste ich meine Lippen gaaaaaaaaaanz fest zusammen, auf das ich nicht was Falsches sage, versuchte meine Tränen zurückzuhalten, die sich nach einem Gemisch von Lachanfalltränen, Wut, Verzweiflung und Trauer anfühlten. UNFASSBAR! Der kennt Depeche Mode nicht!!! Ich sagte mit einer ein bisschen zu hohen Stimme: „Das ist Depeche Mode und es ist eine Bildungslücke, die nicht zu kennen.“ Ich meine, okay, wenn man Depeche Mode nicht mag, kann ich zwar nicht verstehen, aber akzeptieren. Ist das schliesslich Geschmackssache und nicht jeder Mensch hat einen guten Geschmack! Aber Depeche Mode NICHT zu kennen grenzt an „hinter-dem-Mond-lebend-und-noch-viel-weiter“! DAS GEHT ÜBERHAUPT NICHT!
Es gibt ja viele Dinge die man kennt, aber nicht unbedingt zu kennen braucht, wie zum Beispiel DJ Ötzi, erster DSDS-Gewinner Alexander Klaws oder Christoph Blocher. Aber Depeche Mode nicht zu kennen ist übel! Ich hätte ja auch nicht verlangt, dass er den Song „Photographic“ oder „Somebody“ oder „Halo“ oder „Home“ erkennen müsste. Aber Personal Jesus, Enjoy the silence und vielleicht noch People are people sollte man einfach kennen!
Während ich das hier schreibe, erscheint immer wieder das Sophie-Engelchen auf meiner linken Schulter mit erhobenem Zeigefinger! Das soll wohl heissen, dass ich übertreibe! Aber während ich schreibe, spreche ich nie mit meinem Engelchen! Das soll mich mal in Ruhe schreiben lassen! Sonst wird das nie was hier!
Ich bin so ein grosser Musik-Fan, dass wenn er Depeche Mode nicht kennt, er dann Pearl Jam, Rage against the machine oder wenigstens Metallica kennen muss. Die Chance habe ich ihm natürlich gegeben – FEHLANZEIGE!
Ich weiss nicht, ob ich ihn wieder treffen werde. Der Abend war ja schon ganz okay. Aber wenn nach einer Stunde tief nach einem Gesprächsthema gegraben werden muss, dann kann es das ja wohl nicht sein. (Und ich habe nicht nur das Thema Musik auf Lager). Es gibt Menschen, die treffe ich zum ersten Mal und schaffe es, eine Nacht durch zu quatschen. Ich glaube auch nicht, dass er meinem Lebensstil gewachsen sein würde. Ist das ja nichts Schlimmes (wahrscheinlich sogar besser) – nur hat es keinen Sinn, etwas weiterzuführen, wenn ich schon genau weiss, dass es scheitert.
Und Engelchen hin oder her: Ein Mann, der Depeche Mode grossatig findet ist phänomenal oder schwul oder beides! Ein Mann der Depeche Mode mag ist super! Ein Mann der Depeche Mode kennt ist in Ordnung. Ich weiss nicht, ob ich mir über den Rest der Männer wirklich Gedanken machen muss, würde ich ihnen mit meiner Musik und meinem Depeche Mode gequake eh bald auf den Wecker gehen!;-)
Montag, 5. Oktober 2009
Guten Tag, guten Tag ich will (m)ein Leben zurück!
Nun habe ich endlich auch einen Blog. Das muss man ja heute haben um sich der Welt mitzuteilen, obwohl ich nicht mal weiss, ob ich viel mitzuteilen habe. Darf ich mich vorstellen? Ich bin Sophie Just. Und wenn wir diesen Namen umdrehen, bekommt er eine ganz andere Bedeutung: Just Sophie – einfach Sophie. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich das nicht bleiben will!
Zur Zeit bin ich dabei, mein ganzes Leben umzukrempeln. Seit 9 Jahren arbeite ich im Büro, obwohl ich das nie wollte. Das hat sich halt irgendwie ergeben. Ich habe eine Lehre begonnen und weil es so einfach war, danach weiter im Büro zu arbeiten, am Ende des Monats das nicht gerade schlechte Gehalt entgegen zu nehmen und sich auf der sicheren Seite des Lebens zu befinden, blieb ich auf meinem Sessel sitzen und liess mir meistens von oben aufs Dach geben.
Wie das Leben so spielt ging auch noch meine langjährige Beziehung in die Brüche, ich verlor den Glauben an die Liebe (den an Gott hatte ich nie wirklich) und nun bin ich zu allem Übel auch noch ein Ungläubiger-Single-Sesselpupser der umgeben ist von Freunden die alle eine Beziehung haben! Unglaublich lustig!
Ich will mich hier aber nicht als Trauerweide vorstellen, obwohl ich sehr gerne allein bin und irgendwie auch ein Einzelgänger. Trotzdem habe ich viele Freunde, bin aufgestellt und oft unterwegs, liebe Parties, bin ein ausgesprochener Musik-Freak, liebe Musicals genauso wie Punk-Konzerte und interessiere mich für Kultur, Theater, Bücher, Kunst uvm. Ich lass mich fast für alles begeistern und bin immer interessiert.
Ich bin ein eher nachdenklicher Mensch, kann aber durchaus auch unüberlegt handeln, vor allem wenn mir im Kopf eine Sicherung durchbrennt wie im Juli dieses Jahres. Nach einer langen Sitzung im Büro, die mir alle Haare zu Berge steigen liess, die mich aber trotzdem so unglaublich sprachlos machte, ging ich aus dem Büro und wusste, dass ich zu Hause meine Kündigung schreiben werde. Hat sich Sophie mal was in den Kopf gesetzt, dann bringt das so schnell niemand mehr weg und ich hatte wirklich die Schnauze gestrichen voll.
Und so kündigte ich... in der Finanzkrise... ohne neuen Job und ohne wirklich viel Kohle auf dem Sparkonto zu haben.
Ich arbeite jetzt noch einen Monat - viele Pläne habe ich noch nicht. Im November und Dezember werde ich nicht arbeiten, ausser als Putzhilfe oder hinter irgendeiner Bar und ich werde mich auch nicht auf dem RAV anmelden. Auf diese ganzen Formulare, Bewerbungen, Kurse und Vorstellungsgespräche habe ich absolut keinen Bock. Im Dezember gibt es eine Reise nach Thailand – einen Tapetenwechsel um einfach mal abzuschalten. Die Zeit wird genutzt um mir endlich klar zu werden: „WAS WILL ICH EIGENTLICH?!“
Dies ist mein Blog-Tagebuch mit meiner Reise ins Ungewisse, meinen meist ernüchternden Dates (haha) in der Hoffnung, die grosse Liebe zu finden, meinen Gefühlen der Welt und er Menschheit gegenüber und meiner Meinung betreffend Musik und Büchern, vielleicht sogar Politik. Ich wünsche mir, dass ihr mich auf meiner Reise oder auf einem Teil meiner Reise begleitet. Sophie weiss vielleicht nicht was sie will, doch sie weiss was sie NICHT will: Vor dem Computer sitzen und bemerken, wie das Leben an ihr vorbeizieht!