Freitag, 9. Dezember 2011

Fast genial! - von Benedict Wells




„Ich hasse dieses Buch.“ – „Ich liebe dieses Buch.“ – „Ich hasse dieses Buch.“ – „Ich liebe dieses Buch!“

Man könnte auch sagen: Der Schriftsteller hasst mich oder er liebt mich oder er hasst mich?!

Über die Geschichte von Francis aus dem Trailerpark darf man hier gar nicht viel schreiben. Man darf einfach nicht zu viel verraten und das was man verraten darf, klingt vielleicht ein wenig unspektakulär – ihr müsst halt jetzt schon eure Fantasie walten lassen, dann ist es sogar seeeehr spektakulär!!!

Francis und seine Mutter leben allein in einem Wohnwagen und beide haben ihr Leben leider nicht so im Griff. Die Zukunft beider scheint wenig vielversprechend. Und dann erfährt Francis, dass er Teil eines Projektes war: Ein Retortenbaby aus der Samenbank der Genies. Ja, und ich meine, DAS ist ja echt krank! Auf jeden Fall begibt sich Francis dann mit seinen Freunden auf eine Reise mit vielen Höhen und Tiefen.

„Weiter kannst du gar nicht erzählen, denn das Buch hat kein Ende!“ – „Hat es doch!“ – „Hat es nicht!“ – Hat es doch!“
Okay Leute, seit dem Ende dieses Buches streiten sich meine Ichs ununterbrochen in meinem Kopf. Ich wurde ein kleines Stück schizophrener. Doch natürlich hat es ein Ende, sonst hätte ich es ja nicht zu Ende lesen können! Nur… Ich bin am Schluss der Geschichte buchstäblich ausgerastet! DAS KANN EINFACH NICHT WAHR SEIN! UNGLAUBLICH! Ich wurde wahrscheinlich wahnsinnig und es brauchte Tage, bis ich wieder einigermassen klar kam. Die Frage stellt sich nun: „Bin ich ausgerastet weil das Buch genial ist oder weil es FAST genial ist oder weil es schlecht ist?“

Aber sind wir mal ehrlich! Ich schreibe hier über ein Buch von Benedict Wells und jeder weiss, wie fantastisch ich ihn finde! Spinner habe ich in einem Zug durchgelesen und auch Becks letzter Sommer fand ich weltklasse!

Nun, „Fast genial!“ ist wieder ein Meisterwerk, aber sehr anders als die beiden Vorgänger. Natürlich schon alleine deswegen, weil die beiden Vorgänger in Deutschland spielten und der neue im September erschienene Roman eben in Amerika. Meiner Meinung nach wird mit vielen Klischees gearbeitet. Viele Szenen die ich zu lesen bekam, habe ich über Amerika schon gehört oder in Filmen und Soaps gesehen. Es war wie aus Bildern von Filmen geklaut und in einem Buch beschrieben. Jetzt war ich aber noch nie in Amerika und darum muss ich damit leben und darf nicht darüber urteilen. Vielleicht kann man einfach nicht anders und da Benedict Wells ja vor dem Buch eine Reise nach Amerika gemacht hat, muss ich ihm glauben und vertrauen.

Wahrscheinlich ist das Buch genial, wenn es in meinem Kopf alleine für so viel Gesprächsstoff sorgt und auch über die Hauptgeschichte an sich kann man mit Freunden und Bekannten hitzig diskutieren. Somit kann ich nur eines machen: Eine grooooooooooosse Empfehlung aussprechen, das Buch zu lesen. Jetzt ist die richtige Zeit dafür: Kaltes und gruseliges Wetter draussen, macht mehr Lust auf Kuscheldecke, Tee und ein gutes oder eben geniales Buch drinnen!


Erschienen im Diogenes Verlag
ISBN: 978-3-257-06789-7
322 Seiten

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