Sonntag, 14. August 2011
Der gute Herr Jesus und der Schurke Christus - von Philip Pullman
"Dies ist keine frohe Botschaft!" So lautet es auf dem Klappentext. Ist es auch nicht, aber das habe ich beim Kauf dieses Buches auch nicht anders erwartet.
Die Geschichte von Jesus wird hier einfach und in einer Kurzfassung erzählt - ein Teil der Bibel im Schnelldurchlauf.
Jesus hat einen Zwillingsbruder namens Christus. Und so unterschiedlich wie nur Geschwister sein können, sind auch diese zwei. Jesus ist ein verträumter Visionär, der überall die frohe Botschaft vom Reich Gottes verkündet, das bald kommen wird. Der Leute heilt und zu allen spricht. Christus hingegen ist ein gerissenes Organisationstalent, der die Ideen seines Bruders umsetzt (im Klartext: klaut) und so den Grundstein für das korrupte System Kirche legt - und so entsteht eine provokante Auslegung des Evangeliums - ganz nach meinem Geschmack. Meiner Meinung nach hätte da noch ein bisschen mehr Tacheles geredet werden können, aber so würde das Buch vielleicht nicht zum Nachdenken anregen und seinen Charme verlieren und es wäre wieder eines dieser rechthaberischen und meinungsaufdrängenden Bücher geworden. Das ist es aber nicht... es erzählt einfach.
Pullamn ist ein meisterhafter Erzähler - da sind sich Gläubige und Atheisten einig. Und wäre es überspitzt, wäre das vielleicht nicht so und der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams würde nicht folgendes über dieses Buch sagen: "Dieses schöne und scharfsinnige Buch wird auch die bewegen, die nicht damit einverstanden sind!"
Verlag: S. Fischer
ISBN: 978-3-10-059031-2
230 Seiten
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Hihi :-) fertig gelesen - die Basis des doofen Talk in Aarau im 90 Grad. Lustisch wars!
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