Montag, 25. Oktober 2010

Prag im Herbst Teil 2


Den Tag in der Mitte der Woche, 20.10.2010, nutzten wir dazu, Prag für einen Tag zu verlassen. Gemütlich zogen wir zum Hauptbahnhof, wohl das Gebäude, mit den unfreundlichsten Menschen in Prag. Wir schafften es dann aber doch ohne Hilfe, die Bahn zu finden, die uns nach Kutná Hora (Kuttenberg) - Sedlec bringen sollte. Diesen Weg nahmen wir auf uns, weil wir das Beinhaus oder die Knochenkirche (Kostnice) besuchen wollten. Kutná Hora liegt ungefähr eine Stunde mit der Bahn entfernt von Prag und ist meiner Meinung nach ein sehr verschlafenes Städtchen. Wahrscheinlich wird es erst durch die Touris erweckt, die nach den Besuchen in den ca. 3 Kirchen noch einen Abstecher ins Städtchen machen. Wir besuchten es erst nach 17.00 Uhr, nachdem wir im Beinhaus waren und da war nichts mehr los.
Das Beinhaus sieht auf den ersten Blick eher klein und unspektakulär aus. Innen wird aber der ganze Raum geschmückt mit Knochen und Schädeln. In der Mitte hat es einen riesigen Kronleuchter, der aus fast allen menschlichen Knochen besteht. Ganze Pyramiden wurden aus diversen Knochen aufgebaut. Der Trick bei diesem Ausflug liegt darin, auf eigene Faust und nicht mit einer Führung mitzugehen. Während wir da waren, kamen und gingen einige Touristengruppen, hatten ihre 10 Minuten zum knipsen und brachten dann wahrscheinlich nicht ein einziges Foto mit, auf dem nicht auch andere Menschen zu sehen waren. Wir warteten immer anständig bis die nach 5-10 Minuten wieder verschwanden und konnten dann in aller Ruhe diverse Fotos knipsen. Zudem sparten wir wahrscheinlich auch ne Menge an Geld. Danach nahmen wir den Bus um in das Städtchen zu fahren. Dieser Bus zeigte uns Tschechien auch mal von einer anderen Seite als das wunderschöne märchenhafte Prag. Da in Kuntá Hora wie gesagt nicht gerade der Bär tanzte, nahem wir bald wieder den Bus zum Bahnhof und die Bahn zurück nach Prag.
In Prag angekommen, war es bereits dunkel. Wir beschlossen, mal nicht in die Altstadt zu fahren, sondern uns die Neustadt by night anzusehen. Zuerst assen wir in einem unscheinbaren Restaurant wohl das beste Schnitzel seit Jahren (oder vielleicht das beste Schnitzel aller Zeiten?!) worauf wir dann einen Verdauungspaziergang durch die Neustadt machten. Auch da gab es viel zu sehen, zum Beispiel das tanzende Haus.
Wir liefen sooooo lange umher, bis wir schlussendlich wieder in der Altstadt ankamen. Erschöpft fuhren wir dann mit der U-Bahn zurück... wahrscheinlich war es die letzte, da die Rolltreppen als wir uns nicht mal in der Mitte befanden plötzlich abstellten... als wären wir nicht schon genug gelaufen...

Am 21.10.2010 war dann mal Shopping angesagt. Bis dahin hat unser Taschengeld, das eigentlich nur für den Anfang der Ferien gedacht gewesen wäre, damit man ein bisschen Bares in der Tasche hat, immer noch nicht aufgebraucht und wahrscheinlich hätte es sogar noch für Abendessen und Ausgang gereicht, hätten wir nicht noch ein Mitbringsel kaufen wollen. Ich hatte ja besonder grosse Freude an dem bekannten Maulwurf, der mich sehr an meine Kindheit erinnert.
Überhaupt finde ich, dass es in Prag viele pädagogisch wertvolle Spielsachen hat. Ich hatte daran meine grosse Freude.:-) Ein grosses Einkaufscenter besuchten wir nur kurz, da bereits der ganze Weihnachtskram anfing und das war uns dann doch zuviel. Die vollgepackten Taschen luden wir dann schnell im Hotel ab und verbrachten dann den frühen Abend noch in einigen Cafes. Danach beschlossen wir, den letzten Abend da zu verbringen wo der erste Abend begonnen hatte: Im Hard Rock Cafe. Ganz lustig: Wir bekamen von diesen 100ten Tischen wieder ganau den gleichen Tisch mit Slash, hahahaha und am Schluss erhielten wir einen Doggybag, da wir uns ein bisschen überschätzt hatten. Beduselt gingen wir auf dem Nachhauseweg noch in eine richtig tschechischen Bar, wo der Besitzer wahrscheinlich sein bester Gast war. Ich habe schon lange nicht mehr so schnell ein Bier getrunken und war froh, als wir da wieder draussen waren.
Am letzten Tag hatten wir nur noch den Morgen für uns, den wir ausnutzten, noch unsere restlichen Kronen auszugeben. Ich fand dann noch einen Converse Shop und als hätte ich nicht bereits genug Schuhe, kamen gleich 2 Paar mit in die Schweiz. Danach merkten wir, dass wir überhaupt kein Geld mehr hatten, um an den Flughafen zu kommen, hahaha und mussten extra nochmals an einen Bankomaten. Wie blöd!

Nun sind wir leider wieder zu Hause. Es gibt an diesem Städtetripp so gut wie nichts auzusetzen, ausser folgende Kleinigkeiten:

- Kümmel: Es gibt fast kein Brot (nicht mal zum Frühstück) ohne Kümmel. Für jemanden wie mich, der Kümmel nicht ab kann, ist das sehr gruuuuusig! Pfui!

- Das Klopapier: Entweder ein Hauch von Nichts oder man läuft Gefahr, sich ernsthaft zu verletzen.

- Die Klotüren: Obwohl man den Schlüssel z. Bsp. an der Bar abholen muss, kann man die Tür nicht schliessen, jedenfalls so gut wie nie. Man kann froh sein, wenn man sie überhaupt zuziehen kann. Konnte man sich aber in der Toilette einschliessen, kann man froh sein, wenn man wieder rauskommt.

- Die Matratze: Was nützt ein schönes, gutaussehendes Bett, wenn man sich am nächsten Tag wie 107 Jahre alt fühlt?

- Der junge Bahnhofsschaltertyp: Ich weiss, du arbeitest im Dienstleistungssektor und das ist nicht immer einfach. Doch wenn freundliche Leute kommen mit einfachen Fragen könntest du denen doch mal ein bisschen unter die Arme greifen... vielleicht sogar mit einem Lächeln. Es ginge dir dann vielleicht auch ein bisschen besser und du würdest dann vielleicht auch ein wenig gesünder aussehen. Hast du etwas durch eine Kamera geschaut und uns auf der Rolltreffe gesehen und dann abgeschaltet weil ich dich genervt habe?!

Und jetzt... wann darf ich wieder in die Ferien? Bitte?

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